22.11.2019 Coba Ruinen

Nachdem es in der Nacht gestürmt und geregnet hat, geht es heute wiederum früh um 7.20 Uhr los. Die Fahrt Richtung Coba dauert circa 40 Minuten und zum Glück wird das Wetter landeinwärts immer besser😊.

Coba Ruinen

Kurz nach 8 Uhr sind wir da, die Anlage hat eben geöffnet, der Parking ist noch fast leer. Gleich nach dem Eingang mieten wir je ein Fahrrad und radeln gleich los Richtung Grupo Nohoch Mul. Auf dem Weg sehen wir schonmal zwei tolle Pyramiden.

Unser Ziel ist aber die grosse Pyramide Nohoch Mul, welche man besteigen kann. Und nach 1,5km radeln sind wir tatsächlich die Ersten heute!😀

Coba

Gleich nach uns folgen zwei Deutsche, die netterweise ein Erinnerungsfoto von uns schiessen. Dann machen wir uns an den Aufstieg.

Der Aufstieg ist noch ziemlich easy, gute Schuhe sind jedoch von Vorteil. Die Aussicht auf das dichte Blätterdach des Dschungels unter uns ist genial. Zur Blütezeit der Mayas von 600-900 n. Chr. soll hier alles gerodet gewesen sein, das Holz wurde zum Bauen der Unterkünfte für die rund 50’000 Einwohner Cobas benötigt. Jetzt hat sich der Dschungel die Stätte zurückerobert…

Wir geniessen die Ruhe und Aussicht von hier oben. Ich bin überzeugt, dass ich einen Tukan unter uns habe vorbeifliegen sehen! Uns umkreisen Schwalben, denn es hat leider auch sehr viele Moskitos hier.

Oben auf dieser Pyramide befindet sich ein kleiner Ritualraum und davor ein verwitterter Altar aus Stein. Wahrscheinlich fanden damals hier rituelle Handlungen mit Blutopfer statt. Brrrr…

Der Abstieg ist dann ebenfalls nicht so schlimm wie befürchtet, man muss sich einfach Zeit lassen und gut darauf acht geben, wo man hintritt. Manche Steine sind bereits etwas abgeschliffen. Und in der Mitte wäre auch noch ein Seil angebracht.

Diese Pyramide ist mit ihren 42m anscheinend die höchste in Yucatan und wie lange man sie noch besteigen darf ist ungewiss. Allein diese Erfahrung ist der Besuch von Coba schon wert, insbesondere diese erste kurze magische Zeit alleine da oben.

Jetzt um 8.50 Uhr kommen die ersten Gruppen und wir setzen uns wieder aufs Fahrrad.

Obwohl uns der Hintern vom gestrigen Tag auf ebenso unbequemen Sätteln noch schmerzt, sind wir so doch um einiges schneller unterwegs als zu Fuss.

Wir entdecken einen Ballspielplatz. Dazu werde ich im Chichen Itza Bericht mehr erzählen.

Das Tolle an Coba ist das coole, mystische Urwald-Feeling. Ein Grossteil der Maya-Stätte ist noch gar nicht ausgegraben und was man sieht, ist überwachsen und wirkt wie vom Dschungel verschlungen.

Es gibt viele solche überdachten Stelen auf dem Gelände. Leider erkenne ich meist nicht, was darauf dargestellt werden soll und Erklärungen dazu sind, im Vergleich z.B. zu Tulum, eher rar.

Ein Riesen-Spinnennetz!

Und nicht nur Spinnen sind anzutreffen: Bei der Grupo Macanxoc (welche ziemlich abgelegen liegt, aber gerade deswegen umso erlebenswerter ist) windet sich eben vor mir eine Schlange über den Weg! Sie ist echt gut getarnt…

Wahrscheinlich ein ungiftiges Exemplar, aber ganz sicher sind wir uns nicht…🤔.

Als Letztes erkunden wir dann noch die Grupo Coba nahe dem Eingang. Auch hier hat es wieder einen gut erhaltenen Ballspielplatz.

Und eine weitere beeindruckende Pyramide, die „Iglesia“, deren Spitze wir oben von Nohoch Mul aus dem Dschungel ragen sahen.

Coba hat uns echt überzeugt! Obwohl hier lange nicht so viel restauriert ist wie z.B. in Chichen Itza, hat es mit seiner Lage mitten im Dschungel ein ganz besonderes Flair. Und dank den schattigen Wegen ist es auch nicht so heiss! Trotz fahrbarem Untersatz haben wir mehr als 2h hier verbracht und es hat sich gelohnt!