27.11.2019 Izamal – die gelbe Stadt

Nach dem Frühstück in unserem Hotel „The Pickled Onion“ in Uxmal heisst es nun zusammenpacken. Danach sehen wir uns noch etwas den schönen Garten unserer Unterkunft an. Neben vielen Blumen hat es hier auch lauschige Ecken und beeindruckende Kakteen.

Danach checken wir aus und können mit Kreditkarte bezahlen. In dieser Unterkunft hat einfach alles gestimmt, vom Service über das relaxte Ambiente bis hin zum herrlichen Essen! Wir kommen gerne wieder!

Izamal

Die Fahrt führt uns heute an Merida vorbei nach Izamal. Bei einem weiteren Besuch würde die Stadt Merida sicher mit auf dem Programm stehen. Heute ist jedoch Izamal nur ein Zwischenstopp und wir parken schön im Schattem am Strassenrand der Hauptstrasse gleich nach der Tankstelle.

So können wir das Gepäck im Kofferraum lassen (ausser natürlich den Wertsachen, die wir immer mitnehmen). Die Gegend ist zu dieser Tageszeit sehr belebt, da müsste einer schon sehr dreist sein…

Convento de San Antonio de Padua

Das Städtchen gefällt uns auf den ersten Blick! Zuerst laufen wir zum nahen Convento de San Antonio de Padua.

Ach, ist das schön!

Seine Entstehungsgeschichte hat jedoch einen finsteren Hintergrund: Erbaut wurde das Konvent nämlich im 16. Jahrhundert auf dem Fundament einer Maya-Pyramide, auch wurde zum Bau deren Steinquader verwendet. Es war eine der ersten Klosteranlagen in der neuen Welt und besitzt anscheinend die drittgrösste Atriumgalerie der Welt und die grösste Lateinamerikas.

Es bietet sich an, einmal ganz durch die schönen Säulengänge zu wandeln.

Schön kann man von hier oben auf das Treiben im Städtchen blicken. Hier die Sicht auf die Plaza mit dem obligaten Izamal-Schriftzug.

Auf der anderen Seite steht auf einem Sockel die Statue von Diego de Landa. Ein spanischer Bischof, der in seinem missionarischen Eifer eine unglaubliche Anzahl an Maya-Schriften verbrennen liess. Und uns damit für immer die Möglichkeit nahm, die Mayas und deren Geschichte besser zu verstehen…

Pyramide Kinich Kak Moo

Eine Maya-Pyramide von Izamal, die Kinich Kak Moo, existiert jedoch noch und zu dieser wollen wir nun laufen. Es ist nicht sehr weit, aber unglaublich heiss.

Auf diese Pyramide kann man klettern. Von oben blickt man in die Weite. Die Maya-Städte waren ja alle durch Strassen, sogenannte Sacbés, miteinander verbunden. So soll man von hier oben in der Ferne die grosse Pyramide von Chichen Itza sehen. Natürlich geht nun das Rätseln los, aber wir wissen gar nicht genau in welche Richtung wir blicken sollten. Hier somit nur der Blick zurück Richtung Convent von Izamal.

Der Abstieg von der Pyramide ist dann etwas heikel. Es ist steil und die Stufen (wo noch erkennbar) sind abgeschliffen. Gute Schuhe und sich Zeit nehmen ist das Geheimnis.

Jetzt brauchen wir unbedingt etwas zu Essen und vorallem etwas Kühles für die Kehle. Wir besuchen das nahe Restaurant Kinich.

Mit dem Essen klappt es wunderbar. Wir erhalten eine leckere Guacamole.

Die Tortillas werden hier frisch vor Ort gebacken, man kann den Frauen bei der Herstellung zusehen.

Mit dem Drink greife ich aber für einmal voll daneben. Ich probiere gerne jeweils die „Especialidad de la casa“. Diese ist hier aber Lemonada Habanero und diese ist nur eines… nämlich unglaublich scharf! Man hätte es sich denken können, denn Habanero ist eine Chiliart der gröberen Sorte.

Izamal – Pueblo Magico

Danach laufen wir nochmal zum Convento, denn die goldgelbe Fassade leuchtet nun in der Sonne.

Wunderschön!

Da Michael in Tulum ja meinen Rucksack mit Kaffee getränkt hat und dieser nun seither abgöttisch stinkt, muss ein Neuer her und ich werde auf dem kleinen Markt nebenan fündig. Der Rucksack sieht zwar nicht nur billig aus, er ist es auch😉, aber zur Not erfüllt er seinen Zweck.

Auf der Plaza vor dem Convento scheint eben eine Vorbereitung für eine Fiesta im Gange zu sein. Es wird tolle mexikanische Musik gespielt und als Deko hängen farbige Scherenschnitte quer über die Plaza.

Diese Stadt hat sich die Auszeichnung zur „Pueblo Mágico“ wahrlich verdient. Aber warum sind hier eigentlich alle Häuser so schön gelb?

1993 besuchte der allseits beliebte Papst Johannes Paul II. das Städtchen und man malte zu dessen Ehren die Fassaden der Stadt in den vatikanischen Farben gelb und weiss an. Danach gefiel dies den Bewohnern so gut, dass man beschloss dies beizubehalten… Ist das nicht wunderbar?!

Uns hat das Städtchen auf jeden Fall sehr gut gefallen und wir finden, dass ein Zwischenstopp hier unbedingt dazu gehören sollte!

Weiterfahrt nach Piste

Dann fahren wir weiter nach Piste. Dies ist die Ortschaft gleich bei der Maya-Stätte Chichen Itza, welche wir morgen früh besuchen wollen. Achtung: Das Navi versucht einem hier auf eine Mautstrasse zu lotsen, aber die kostenlose Nebenstrasse ist ebenfalls gut ausgebaut, führt jedoch mitten durch Dörfer (was sowieso viel spannender ist…!)

Wir checken im Hotel Chichen Itza, (über booking.com) gleich neben dem Oxxo Store an der Hauptstrasse gelegen, ein. Wir kriegen ein ruhiges etwas altmodisches Zimmer Nr. 107 im hinteren Teil der Anlage.

Alles riecht ein bisschen modrig (leider auch die Bettlaken), aber die Dusche hat dafür für einmal einen richtig guten Wasserstrahl und wird schnell warm. Es ist ja nur für eine Nacht. Danach plantschen wir noch ein bisschen im Pool und plaudern mit einer netten Familie aus Schweden.

Abends gehen wir dann essen im Restaurant „Las Mestizas“. Die Auswahl an Restaurants hier in Piste ist relativ bescheiden. Michaels Cochinita pibil ist ja noch o.k., aber mein Burrito schmeckt nach gar nichts. Dies ist unsere erste essenstechnische Enttäuschung dieses Mexiko-Urlaubs.

Auch heute geht es dann früh schlafen, denn schliesslich besuchen wir morgen eines der neuen sieben Weltwunder!