19.11.2019 Akumal Natura Rescue

Wir haben unsere Unterkunft „Akumal Natura Glamping“ in Akumal nicht nur gewählt, weil man hier Glamping erleben darf (das ist ein Wortspiel aus „Glamour“ und „Camping“ und meint somit Zelten deluxe😄), sondern weil man sich hier den grossen und kleinen Tieren des Dschungels verschrieben hat.

Akumal Natura Rescue Center

Die Tour ins Akumal Natura Rescue Center kostet 40 US Dollar p. P. und muss an der Reception in bar bezahlt werden. Der grösste Teil dieses Geldes kommt jedoch direkt wieder den Tieren zugute.

Mit unserem sympatischen Guide Alex aus Kalifornien laufen wir zuerst über das Hotelgelände und bewundern die kleine Cenote, die allen Gästen frei und rund um die Uhr hier zur Verfügung steht.

Man könnte auch darin baden, was uns jetzt nicht so gereizt hat.

Danach zeigt er uns sein Herzensprojekt des Akumal Natura Rescue Centers mit den wichtigsten Tieren unseres Planeten: den Bienen!

Neben den normalen Bienen werden hier auch die kleinen stachellosen Melipona-Bienen nach traditioneller Maya-Art gezüchtet. Der Honig dieser Bienen schmeckt sehr speziell. Da man ihn nicht in Massen produzieren kann, ist er auch sehr teuer.

Alex ist studierter Biologe und erzählt uns viel über die Wichtigkeit der Bienen für diesen Lebensraum und den ganzen Planeten. Man merkt mit wieviel Herzblut er sich für die Natur einsetzt und bestätigt uns darin, zuhause unseren Garten noch bienenfreundlicher zu gestalten.

Danach fährt er uns, zwei weitere Frauen und einen Jungen mit dem Pickup tief in den Dschungel. Auf dem Parkplatz hüpft mir eine dieser riesigen Heuschrecken, die es hier hat, vor die Linse.

Der Besitzer der Anlage namens Antonio hat hier Regenwald gekauft und unberührt gelassen um die Natur darin zu schützen. Nach dem verherrenden Hurrikan Wilma 2005 wurden viele Spider-Monkey-Babys Waisen. Die ansässigen Mayas haben sie aufgenommen und Antonio gefragt, ob er sich ihrer annimmt. So hat das Ganze begonnen und heute hat er eine offizielle Lizenz, dass er verletzte oder missbrauchte Tiere in seinem Akumal Natura Rescue Center aufnehmen darf.

Als erstes sehen wir eine Herde Pekari (Nabelschweine). Diese ähneln unseren Wildschweinchen.

Hier werden sie vorwiegend gezüchtet, um sie als Beutetiere für tierische Jäger wie den Jaguar wieder freizulassen. Aber sie werden gerne auch von den Menschen gejagt, denn ihr Fleisch soll sehr lecker sein. Es hat hier viele tolle Tiere, aber mit zum Teil traurigen Geschichten. Wie diese Aras, welche früher bestraft wurden, wenn sie keine Kunststücke vorführten.

Ara im Akumal Natura Rescue Center

Alex musste ihnen zuerst wieder mit viel Geduld beibringen, dass sie auch mal „nein sagen“ dürfen, ohne bestraft zu werden. Heute machen sie nur noch was sie wollen.☺

Oder noch schlimmer: Dieser Affe, welcher zur Belustigung der Leute rauchen musste! Als er hierher kam, mussten sie mit ihm erstmal einen Entzug machen… Schrecklich!

Wer diesen Ort besucht, muss sich bewusst sein, dass dies kein Zoo ist, sondern eine Auffangstation. Man versucht zwar, wenn möglich die Tiere wieder auszuwildern, aber oft haben sie Angst oder wären in der Wildnis gar nicht mehr überlebensfähig, weil sie so sehr an Menschen gewöhnt sind und nicht jagen können.

Wir sehen auch spezielle Tiere wie den Tuberkelhokko. Leider gelingen mir durch die feinmaschigen Gitter keine guten Fotos. Denn der feinmaschige Zaun ist bitter nötig, sind hier doch bereits Boas eingedrungen!

Es steht hier halt nicht der Besucher mit seinen Wünschen im Vordergrund, sondern das Tier und das ist auch gut so! Zum Teil muss Antonio auch Anfragen ablehnen, so kann er zwar Süsswasserkrokodile aufnehmen,

nicht jedoch Salzwasserkrokodile, da er ihnen nicht den geeigneten Lebensraum bieten kann. Auf dem Gelände hat es auch Hühner und die dienen als Futter nicht nur für die Krokodile, sondern auch als Köder für den Jaguar, der hier gerne mal vorbeikommt. So vergreift er sich nicht an den anderen Tieren.

Die kleinen Katzen, von denen natürlich sofort wieder eine Michael auf den Schoss springt😊, sind das beste Mittel gegen Ratten.

Nach einem Tee zur Stärkung geht es weiter zu den Schildkröten, Schlangen, Eulen und Hirschen.

Und wir haben Glück: Es ist eben eine Gruppe wilder Spinnenaffen in der Nähe. Erst zuhause habe ich gesehen, dass ich hier eine Mama mit Baby fotografiert habe.😀

Dazu gibt es auch noch eine hübsche Geschichte: Normalerweise verstehen sich wilde und gefangene Affen nämlich nicht, da sie unterschiedlich kommunizieren. In diesem Fall jedoch musste mal eine wilde Spinnenaffendame ihr Junges hier zurücklassen und die zahmen Affen haben sich um das Baby gekümmert, denn das Gehege ist oben offen. Seither herrscht zwischen dieser wilden Sippe und den hier wohnenden Affen Friede, Freude, Eierkuchen!😃

Cenote „Tumben-Ha“

Am Schluss gibt es noch ein kleines Highlight: Wir können die wunderschöne Cenote „Tumben-Ha“, welche direkt auf dem Gelände liegt, besuchen.

Sie ist unterirdisch und total schön beleuchtet. Laut Alex war sie den Mayas heilig, darum hält man die Besucheranzahl in Grenzen und bittet die Besucher um Respekt. Beim Anblick dieser Schönheit stellt sich bei mir die Ehrfurcht automatisch ein!

Wir dürfen auch baden im glasklaren, nicht allzu kalten Wasser, herrlich! Das ist schon etwas ganz Besonderes!

Bitte sich erst nach dem Besuch der Cenote mit Moskitospray einsprayen, um diesen empfindlichen Mikrokosmos zu schützen.

Danach geht es im Eindunkeln wieder über Stock und Stein zurück zum Akumal Natura Glamping. Leider sind hier in der Nacht auch ab und zu Wilderer unterwegs, denen möchten wir nicht begegnen. Einfachheitshalber essen wir wieder in Unterkunft und sinken dann nach diesem Tag voller wundervoller Tierbegegnungen einfach nur glücklich und zufrieden in die Kissen.

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