4.3.2015 Viñales Jardin Botanico

Heute ist unser Transfer-Tag nach

Viñales

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns mit zwei Tafeln Schweizer Schokolade als Dankeschön von Yessica. Die Unterkunft ist nichts für Leute mit hohen Ansprüchen: Neben dem fehlenden Leeren des WC-Kübelchens, gab es in all den Tagen auch kein Handtuchwechsel, was bei dieser Luftfeuchtigkeit mit der Zeit ziemlich müffelig riechende Handtücher zur Folge hat😫. Aber dafür waren wir mittendrin im Alltags-Leben der Kubaner!

Wir hieven unser Gepäck ein letztes Mal über die klapprige Lade über der aufgerissenen Strasse vor unserer Casa und werden nach rund 40 Minuten warten beim Hotel Sevilla von einem grossen klimatisierten Bus abgeholt. Dieser fährt zuerst noch rund eine Stunde lang andere Hotels der Stadt ab, dann geht’s raus aus Havanna. Die Landschaft wird langsam hügeliger und wilder. Auf dem WC-Stop nach eineinhalb Stunden immer kleine Münzen bereithalten, dann gibts mit viel Glück eventuell sogar Toiletten-Papier😆…

Unser erster Stop in Viñales ist beim Hotel Jaminez. Die Aussicht wäre toll, aber durch die dreckigen Fensterscheiben des Buses kann ich keine Fotos schiessen.😐

Um ca. 12.30 Uhr erreichen wir dann Viñales Plaza, wo wir aussteigen müssen.

Sogleich werden wir von Schleppern belagert, die uns eine Casa vermitteln wollen. Hartnäckiges Ignorieren und unzählige „No gracias“ später laufen wir zielstrebig der Dorfstrasse entlang zur Tankstelle in der Ecke, wo die Hauptstrasse eine Kurve macht und dort geradeaus noch rund 200 Meter bis wir linkerhand unsere hellblaue „Casa Yuri y Niño“ sehen.

Vinales Casa Particulares

In Vinales ist fast jedes zweite Häuschen eine Casa Particulares, jedes in einer anderen zuckersüssen Farbe bemalt…😆 Wir werden von Yuri, der Besitzerin, herzlich begrüsst. Sie spricht ein bisschen englisch.

Sie zeigt uns unser Zimmer, welches sicher doppelt so gross ist wie das in Havanna und uns sehr gut gefällt. Mit AC, Ventilator, 3(!) Betten und Safe.

Das Einzige was allenfalls fehlt wäre ein kleiner Kühlschrank (aber das ist bereits Jammern auf hohem Niveau😊). Wir kriegen einen Willkommensdrink und da mein Liebster schon wieder Hunger hat, essen wir im angeschlossenen „Paladares“ gleich was. Man hat eine tolle Aussicht über die Felder auf die Mogotes in der Ferne (zu diesen morgen mehr).

Schliesslich können wir unser Zimmer beziehen und überlegen, was wir mit dem angebrochenen Tag hier in Vinales heute noch anstellen können. Zuerst gibt’s für Michael aber eine Siesta und ich schreibe Reisebericht.

Um 15.30 Uhr laufen wir dann nochmals los, denn in der Nähe vorne bei der Tankstelle soll es einen sehenswerten botanischen Garten geben. Zwei Ladys, die mittlerweile gestorben sind, hatten hier Pflanzen aus aller Welt angepflanzt.

Ein Nachfahre der Damen führt uns jetzt durch den Garten. Er spricht zwar nur spanisch, aber einige Pflanzennamen kennt er auch auf Englisch oder sogar Deutsch. Wir sehen viele Pflanzen, welche bei uns nur als Zimmerpflanzen (in um einiges kleinerer Ausführung😊) wachsen.

Hier eine Kakao-Pflanze!

Wir sehen auch Mimosen, Mangos, Papayas, Avocado und Nektarinenbäumchen, dessen Früchte jedoch noch nicht reif sind.

Hier eine kleine Ananas!

Und das hier ist eine Jackfruit, deren Früchte sehr gross werden können!

Etliche wunderschöne Blumen später,

dann hier noch die Pflanze, aus der man die Rumba-Rasseln macht.😃

Die Führung durch den botanischen Garten von Vinales hat sich gelohnt, denn gerade an so was wären wir sonst sicher ahnungslos vorbei spaziert. Am Schluss kann man dann auch noch ein paar saisonale Früchte probieren. Gerne geben wir im Anschluss dafür eine kleine Spende.

Danach schlendern wir noch etwas durchs Dorf zur Kirche mit dem lebendigen Dorfplatz im Zentrum.

Hier sieht man tatsächlich noch Pferdegespanne im Einsatz, nicht nur für Touris, sondern im täglichen Arbeitsalltag z.B. mit dem Betonmischer im Schlepptau! Wir machen hier auf Kuba nicht einfach nur eine Reise, nein, wir machen auch eine „Zeitreise“!

Zurück in der Casa strecken wir noch kurz unsere Beine in den kleinen kitschig bemalten Pool und bestellen dann an der Bar einen „Trago del Campesino“ (übersetzt: „Schluck des Bauern“). Und weil der Barkeeper mit uns dann fleissig Deutsch und wir mit ihm Spanisch üben, verrät er uns die perfekte Zubereitung dieses leckeren Drinks: frische Minze ins Glas, dazu Honig und Zitronen- oder Limettensaft, dann alles zerstampfen aber nicht zerdrücken, dann Eiswürfel hinzu, dann mit Rum ergänzen (der billige Havana Club reicht) und dann am Schluss noch mit Mineralwasser mit Kohlensäure auffüllen. Fertig ist unser neuer Lieblingsdrink!😋 Zum Abendessen gibts dann nochmals das Gleiche wie zu Mittag, das typische kubanische Farmer-Essen halt. Leider vertrage ich heute nicht so gut und auch Michael kriegt einen grummligen Magen. So legen wir uns dann früh schlafen und freuen uns auf den morgigen Tag, an dem wir die tolle Landschaft mit diesen speziellen Felsen, Mogote genannt, genauer erforschen werden!

Kommentar verfassen