3.3.2015 Baños del San Juan und Über den Dächern Havannas

Bald schon sitzen wir wieder bei Raoul im Auto und werden zu den Baños del San Juan gefahren. Hier zahlt sich unsere Privatführung dann nochmals aus. In der Regel werden die Baños von den Reisegruppen erst nach dem Mittagessen angefahren und so sind wir fast alleine hier!😀

Zuerst führt uns ein kurzer Spaziergang (rechts gehen, da habe es laut Raoul die schöneren Becken) bis an das Ende des Weges. Hier kann man mit etwas Glück den Tocororo (den Nationalvogel Kubas) sehen. Auch hier geniessen wir den Vorteil nicht in einer Gruppe zu sein: Es ist ganz still und Raoul nimmt sich Zeit und siehe da… wir entdecken das Vögelchen tatsächlich! Leider hat er uns nur sein Hinterteil gezeigt, darum kriegt ihr heute noch kein Foto von ihm zu sehen (wir hatten ein paar Tage später mehr Glück!).

Dann laufen wir an Bambushainen entlang

zurück zu den Baños. Nun wird im erfrischenden circa 21°C warmen Naturbecken mit Miniwasserfall ausgiebig gebadet. Raoul lässt uns ganz viel Zeit, will selbst aber nicht rein. Kubaner kommen anscheinend nur im Sommer hierher um zu Baden, jetzt sei es ihnen zu kalt😊.

Auch führt der Fluss eher wenig Wasser. Für uns ist das aber so tiptop und wir finden es hier sehr entspannend so ohne andere Leute!

Unser letzter Programmpunkt der Tour ist jetzt noch Essen.😆 Und das machen wir typisch kubanisch mit wunderbarem Ausblick vom Restaurant Casa del Campesino. Es gibt Reis mit schwarzer Bohnensauce, Poulet- und Schweinebraten, Tomaten und Gurken sowie sogar geniessbares Brot mit salziger Butter und Orangen.

Es ist von der Menge her wiederum viel zu viel für uns, obwohl Raoul wacker mitisst. Untermalt wird das Essen musikalisch von einer Gruppe, welche zuerst typischen Folkloregesang und anschliessend schöner Salsa präsentiert. Einer spielt eine „Tres“, eine Art Gitarre, bei der die Saiten dreigeteilt sind.

Nach einem weiteren Kaffee für Raoul und Michael machen wir uns auf den Rückweg nach Havanna. Wir waren zwar heute nicht ganz die acht im Reiseprogramm versprochenen Stunden unterwegs, aber dafür war Raoul als privater Reiseguide ganz toll. Als wir ihm erzählen, dass wir als Nichtraucher für Freunde auch noch typische kubanische Zigarren mitbringen sollen, fährt er uns gleich noch zu einem guten Tabakgeschäft. Somit hat er sich die 12 CUC Trinkgeld mehr als verdient.

Seinen Tipp, sich auf der Dachterrasse vom Hotel Ambos Mundo einen Mojito zu genehmigen, setzen wir dann nach einer kurzen Siesta in der Casa um.

Auf den wenig vertrauenserweckenden Lift verzichten wir und nehmen die Treppe hoch. Die Drinks finde ich jetzt nicht eben der Hammer, aber das Ambiente hat was, obwohl es sehr windig ist.

Die Aussicht über die Dächer Havannas ist toll. Hier der Blick Richtung Fort.

Erst von hier oben wird nochmals so richtig sichtbar, wie schlecht die Bausubstanz grosser Teile der Altstadt Havannas ist, einfach erschreckend!

Danach schlendern wir noch ein letztes Mal durch die Stadt zur hübsch restaurierten Plaza Vieja und anschliessend zur menschenleeren wunderschönen Plaza de la Cathedral, wo man gut sehen kann was diese Stadt architektonisch zu bieten hätte.

Wir haben nur noch einen kleinen Hunger und gehen nochmals zum Italiener von gestern ums Eck.

Im Dunkeln laufen wir dann zurück zu unserer Casa Yessica. Komisch, nach nur drei Tagen fühlen wir uns hier bereits etwas heimisch.😊

Morgen geht unsere Reise jedoch nun weiter aufs Land, nach Vinales! Wir sind gespannt, sicher ist dies wieder eine ganz andere Welt! Mit den Nachrichten des Fernsehers unseres Nachbarn im Ohr gleiten wir hinüber ins Reich der Träume.

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