3.3.2015 Las Terrazas

Heute Nacht hat der Strom (und somit auch der Ventilator!) in unserer Casa wieder funktioniert. Nun geht es raus aus der quirligen Stadt Havanna, rein in die Natur frische Luft schnappen. Bereits kurz nach 7 Uhr kriegen wir Frühstück, heute mit 2 Eiern denn mit dem was die hier „Brot“ nennen werden wir einfach nicht warm.😆 Dafür ist der frische Guavensaft sehr lecker.

Im nahen Hotel Sevilla werden wir von Raoul (nein, nicht dem Präsidenten😉) abgeholt. Er spricht gutes Deutsch und wir finden ihn auf Anhieb sympathisch. Er ist jung und gebildet, eigentlich Informatiker aber im Tourismus verdient er halt mehr. Bereits auf der eineinhalb stündigen Anreise mit seinem Privatauto erklärt er uns viel links und rechts der Strasse, zeigt uns die Schweizer- und die russische Botschaft (ca. 4x so gross😋), rotblühende Tulpenbäume und über uns kreisende Truthahngeier.

Las Terrazas

Wir erreichen Las Terrazas und halten bei einer Bar an einem malerischen See. Hier hätte eigentlich unsere Gruppentour starten sollen, aber als sich Raoul erkundigt heisst es, dass wir noch mindestens eine halbe Stunde auf die Gruppe warten müssten. Als uns Raoul dann vorschlägt, die Tour mit ihm zu machen (er sei sie schon so oft mitgelaufen und habe nichts anderes vor) sagen wir begeistert zu. Aus einer Gruppenreise ist soeben eine Privatführung geworden😊!

Zuerst fährt er uns rauf zur Cafetal Buenavista. Diese herrliche Gegend wurde früher skurpellos für den Kaffeeanbau gerodet, heute gehört die Region zu einem UNESCO-Biosphärenreservat.

Las Terrazas

Die Aussicht ist fantastisch! Hier wurde bereits in den 70er-Jahren wieder aufgeforstet und die Natur hat sich gut erholt. Wir befinden uns an der schmalsten Nord-Süd-Stelle Kubas und sehen linkerhand sogar knapp das Meer! Das Cafetal Buenavista ist eine ehemalige Kaffeeplantage. Man kann über Terrassen hoch laufen, wo früher der Kaffee zum Trocknen ausgelegt wurde.

Rechts davon haben die Sklaven in winzigen Steinbehausungen geschlafen. In die Auskerbungen in den Wänden der viereckigen Behausungen haben sie ihre Heiligenstatuen gestellt.

Auf der obersten Terrasse kann man dann den grossen gedeckten Mühlstein bewundern, der von Ochsen gezogen wurde.

Die Natur rundherum ist ein Traum: Mango- und Papayabäume, unzählige Königspalmen (die Nationalpflanze Kubas)

und viele Vogelarten.

Auch viele Kolibris gibt es hier im paradiesischen Garten, der heute zu einem Restaurant gehört. Leider kriege ich sie nicht vor die Linse, nur ihre Lieblingspflanze.

Aber wir haben heute noch mehr vor und fahren in das kleine Öko-Dorf Las Terrazas.

Nachdem die Region in den 70er Jahre unter Naturschutz gestellt wurde, hatte man für die ansässige Bevölkerung auf den Terrassen (las terrazas) an einem See dieses Öko-Vorzeigedorf erbaut inklusive Schule und Klinik.

Heute lebt man hier vorwiegend vom Tourismus. Ich finde das Dorf nicht sonderlich hübsch, aber Michael und Raoul genehmigen sich im berühmten Cafe Maria einen starken Kaffee, der hier um die Ecke angebaut wird. Und wir können der uralten runzeligen Inhaberin Maria sogar noch die Hand schütteln!😊 Eigentlich hatte ich jetzt einen Dorfrundgang in der Programmbeschreibung, aber Raoul bleibt lieber noch etwas im Cafe sitzen 😆.

Nachdem wir vor dem Haus noch eine Kaffeepflanze inspiziert hatten

steht nun vor dem Mittagessen noch eine kleine Erfrischung auf dem Programm!

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