10.3.2015 Alternativprogramm Las Cuevas Trinidad

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Es gibt Tage, über die man nicht sonderlich Lust hat zu berichten, da nichts so lief wie geplant. Aber auch das gehört zum Reisen, daher hier trotzdem der Tagesbericht, wenn auch nur mit wenigen Bildern. Schon gestern Abend haben wir erfahren, dass unsere geplante Exkursion heute in die Topes de Collantes, sicher nicht vor 8 Uhr starten wird. Wir freuen uns sehr, denn es soll eine Jeep Safari in den Nationalpark zum tollen Wasserfall El Nicho werden. Wir stehen bereit, als wir kurz nach 9 Uhr erfahren, dass unser Jeep kaputt sei, man wolle einen Ersatz aus Cienfuegos organisieren.

So überbrücken wir die Zeit indem wir nochmals in einer Cadeca etwas Geld wechseln (Vorsicht: Wechselgeld vor Ort immer nochmals durchzählen, Michael hat das nicht gemacht und wurde um einen kleinen Betrag betrogen). Den Rest der Zeit verbringen wir wartend in der Hängematte. Um 12 Uhr drückt mir die Besitzerin des Hostal Ida (sie kann oder will übrigens kein Englisch sprechen) dann das Telefon in die Hand. Unser Reisebüro ist in der Leitung: Man konnte anscheinend keinen Ersatzjeep besorgen, die Tour falle aus, das Geld werde uns zurückerstattet! So schade!😣Was fängt man jetzt um 12 Uhr mit diesem halb verbrauchten Urlaubstag noch an? Es ist drückend heiss heute, wir stöbern im Reiseführer und stossen auf die Cuevas Meravillosas beim Hotel Las Cuevas oberhalb von Trinidad. Sind Höhlen bei dieser Hitze nicht eine tolle Idee? Tja, der Beginn dieses Ausflugs ist schonmal holprig. Zwar nehmen wir ein Bici-Taxi, aber schon bald haben wir Mitleid mit dem Kerl, der uns da in der Hitze mit seinem Fahrrad den Hügel hinauf fahren soll und steigen bereits bei der Kirche Santa Anna aus (natürlich zum vollen Preis).

Hier ist noch sehr wenig restauriert im Vergleich zum übrigen Stadtzentrum und gleich links der Kirche geht es nun steil hoch zum Hotel Las Cuevas. Es ist mörderisch heiss und ich habe meine Mütze vergessen, mist! 😥In der Nähe der Reception fragen wir nach den Höhlen, finden dann durch die Hotelanlage irrend endlich den Eingang und dann ist dieser abgeschlossen! Ach neeeeh… Wir beschliessen an der Poolbar erstmal etwas Kühles zu trinken, so überhitzt wie wir sind.

Im Fernseher an der Bar läuft eben Basel gegen Porto, leider wollen die Angestellten aber lieber Real Madrid gucken, also wird auch aus diesem Programmpunkt nichts. Michael kriegt zumindest ein kühles „Bucanero“. Das Sujet auf der Flasche hat es ihm angetan…

Während ich jetzt eigentlich genug von dem Ganzen hier hätte, will Michael nicht aufgeben und erkundigt sich nochmal wegen diesen Höhlen. Wir erfahren dann, dass man einen Teil der Höhlen mit einem Führer für 3 CUCs pro Person besichtigen kann. Ich rieche bereits den Touri-Nepp, aber Michael will das jetzt durchziehen. Unser „Guide“ ist dann der Animator der Anlage, spricht aber zumindest passabel englisch. Er schliesst das Tor auf, erzählt 3 Sätze und zündet sich dann eine Zigarette an. Wie von mir befürchtet, ist das Ganze eigentlich stillgelegt.

Die Elektroinstallationen hatten anscheinend die Feuchtigkeit nicht vertragen, überall hat es Pfützen. Wir können uns selbst etwas umsehen und die Stalaktiten sind ganz hübsch und glitzern im Taschenlampenlicht. Aber sonst gibt es nicht viel zu sehen.

Das hätten wir uns sparen können. Hinunter ins Städtchen geht es zum Glück nun leichter. Zuerst laufen wir zurück zur Casa. Dort wird uns bewusst, dass wir die Abfahrtszeit des Viazul-Bus morgen noch gar nicht wissen. Als es dann etwas weniger heiss ist, laufen wir somit in ca. 15 Minuten zum Busbahnhof.

Dort erklärt man uns, es sei hier alles geschlossen und als uns so ein zwielichtiger Kerl erzählen will, Viazul fahre gar nicht mehr, aber er könne uns gerne für morgen andere Tickets besorgen, platzt mir der Kragen.😡 Für wie dumm halten die uns eigentlich!? Michael ist da manchmal etwas gar vertrauensselig, aber er hat zum Glück mich dabei.😜Genervt machen wir uns auf den Rückweg. Heute könnte ich echt jedem Schlepper, der uns „Taxi, Taxi“ hinterherruft, an die Gurgel gehen.

Ich weiss, dass ich damit vielen ehrlichen Kubanern unrecht tue und wir, in ihren Augen „reichen“ Touristen mit ein Teil des Problems sind. Aber irgendwie hat das eben bei mir gerade das Fass zum Überlaufen gebracht. Gerne möchte man doch den Einheimischen offen und freundlich begegnen, aber wenn man immer wieder abgezockt oder einem frech ins Gesicht gelogen wird, wie soll man da nur damit umgehen? Dass es aber auch anders geht, erfahren wir bald. Nach dem Essen im „San José“ versuchen wir in der Casa ins Internet zu gelangen. Wir scheitern, denn erstens ist es seeehr langsam und zweitens wird meine Yahoo-Mail boykottiert (wahrscheinlich zu amerikanisch😆). Die Lady vom Hostel Ida bemerkt unsere langsam wachsende Verzweiflung und ist dann so nett mindestens 15 Minuten für uns in der Gegend herumzutelefonieren, bis ihr dann jemand versichert der Bus fahre um 15 Uhr, wir sollen um 14 Uhr am Busbahnhof sein. Der Beweis, dass es hier doch noch freundliche und hilfsbereite Menschen gibt!🤗 Wir sind ja gespannt, ob wir es morgen tatsächlich nach Varadero schaffen, denn es gibt anscheinend nur zwei Busse täglich: um 9 Uhr und eben um 15 Uhr und auf unserem Ticket steht eigentlich 9 Uhr…. Da uns in den letzten Nächten fast die Mücken gefressen haben, lassen wir die AC unser Zimmer runterkühlen vor dem Schlafen gehen. Hoffen wir das hilft… und gucken wir mal was der morgige Tag so bringt…😋

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