11.-14.3.2015 Varadero

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Nach dem gestrigen Tag erwachen wir heute nicht ganz so gut gelaunt wie sonst, zweifeln wir doch immer noch daran, ob unser Transfer heute nach Varadero klappt. Wir frühstücken etwas später und müssen um 10.30 Uhr auschecken, den Rest des Vormittags verbringen wir im hübschen Garten der Casa. Auf Nachfrage macht man uns in der Casa ein Sandwich zum Mitnehmen und dazu gibts sogar einen Fruchtsaft. Und das aufs Haus, so nett!!! Gerne lassen wir den super Mitarbeiterinnen der Casa ein grosszügiges Trinkgeld da! Auf 13.45 Uhr lassen wir ein Taxi kommen, das uns für überrissene 5 CUCs zum Busbahnhof bringt. Dieses Mal entdecken wir dann auch den Viazul-Schalter im hinteren Teil des Gebäudes. Soweit sind wir gestern gar nicht gelaufen…😋 Voller gespielter Zuversicht strecke ich dem Mann hinter dem Schalter unsere Reservationen hin, auf der wir 9 Uhr von Hand mit 15 Uhr überschrieben haben und siehe da: Wir kriegen ein Ticket!😆Dann schlagen wir uns unter dem gestrengen Blick von Fidel an der Wand 😆 im Wartesaal mit Lesen die Zeit tot. Lustig, dass am Fahrplan an der Wand nochmal ganz andere Abfahrtzeiten stehen. In Kuba gilt wohl: „Heute so, morgen vielleicht wieder ganz anders“! Ob das unser Bus ist?😃

Das Hauptgepäck kann man übrigens für 1 CUC pro Stück in einem Raum nebenan aufgeben und kriegt sogar eine Quittung. Erstaunlich professionell. 15 Minuten vor Abfahrt können wir dann einsteigen. Der Bus ist recht komfortabel und sogar klimatisiert. Es steigen 2 Fahrer ein, die sich nach 3 Stunden dann ablösen mit Fahren. Verpflegung nimmt man am besten mit. Hier ein Bild unseres tatsächlichen Buses.😆

Wir halten nach 1,5h in Cienfuegos und nach weiteren ca. 2h in Santa Clara, wo es auch Toiletten hat (wenn auch in einem hundsmiserablen Zustand, würg…). Dafür blickt uns Che hier in Santa Clara von diversen Wandbildern entgegen.

Nach Santa Clara wird es langsam dunkel. Ich habe das Gefühl, dass wir über einsame Überlandsstrassen fahren, oft halten wir im Nirgendwo und ein Einheimischer steigt aus. Schliesslich erreichen wir um 21 Uhr den Busbahnhof von Varadero. Nach ein bisschen verhandeln, kriegen wir für 5 CUCs ein „Taxi“, bei dem zwar unsere Koffer hinten rausschauen und die Tachoanzeige nicht funktioniert, aber wir werden sicher bei unserem Hotel „Sol Sirenas“ abgesetzt. Rasch einchecken und das Gepäck ins Zimmer geschmissen, denn Abendessen gibts nur bis 22 Uhr. Ach her je, dass sieht am Buffet aus wie nach einer Schlacht, aber irgendwie muss man sich ja ernähren. Zum Runterspülen wollen wir uns noch einen Drink gönnen (das unausweichliche All-Inklusive-Bändeli hatten wir ja beim Einchecken gekriegt), aber der Kulturschock könnte nicht grösser sein, an der Bar hat es Horden johlender, betrunkener Touristen! Wir fliehen in den Garten. Das kann ja heiter werden! Bei Tageslicht am nächsten Morgen relativiert sich das Ganze dann etwas. Die Poolanlage des Hotels ist sehr schön!

Und auch wenn das Zimmer seine besten Zeiten ganz klar hinter sich hat (das Bad ist hässlich und das Kühlwasser der AC tropft von der Decke) schlafen wir gut, denn der Balkon geht auf den ruhigen Parkplatz und in der Nacht hört man die Palmen im Wind rascheln. Einzig als am zweitletzten Tag kanadische Springbreak-Studenten die Anlage stürmen ist es mit der Ruhe vorbei. Ach, All-Inclusive scheint echt nichts für uns zu sein. Trotzdem geniessen wir unsere letzten Tage (und meinen Geburtstag😆) an der Wärme und baden im herrlichen karibischen Meer.

Ganz so schön wie am Cayo Juitas finden wir es hier nicht, Liegestuhl an Liegestuhl und die Palmen direkt am Meer fehlen. Des öfteren flüchten wir auch in den Garten der Anlage, wenn „Gangnam-Style“ wieder aus den Lautsprechern dröhnt und das Gekreische der betrunkenen Teenager uns den letzten Nerv raubt. Nein, das ist einfach nicht unsere Welt!😄 Aber das muss man ja auch zuerst mal herausfinden…

Auf jeden Fall machen wir das beste draus. Am zweiten Morgen entdecke ich am Frühstücksbuffet mit der frisch mit Zutaten nach Wunsch zubereiteten Omelette sogar doch noch etwas Essbares und Michael ist mein Held, als er mir am Abreisetag eine Portion Pommes besorgt (ja, man wird bescheiden…😆). Die Karibik zeigt sich am letzten Tag noch einmal von ihrer schönsten Seite: Das Meer ist ruhig und wunderbar türkisblau!

Ja, Kuba verlassen wir ungern, dieses Hotel und Varadero schon eher. Nach dem Auschecken können wir jedoch die Anlage (und Michaels Poolbar!😆) noch weiter benutzen, das ist toll. Auch einen (zwar dreckigen, aber was solls) Shower Room hat es, in dem wir uns vor der Abreise noch rasch abduschen und umziehen können. Dann heisst es warten in der Lobby, viele Busse kommen und gehen. Unser Bus erscheint dann mit 1 Stunde Verspätung. Zum Glück haben wir sehr viel Zeit eingeplant. Kurz vor Havanna geraten wir dann in einen Wolkenbruch. Die Strassen haben keine Abflüsse und so pflügt sich der Bus langsam durch die Wassermassen. Auch die Schlaglöcher sieht man natürlich so nicht mehr😮 und ich bin sehr froh als wir schlussendlich zwar verspätet, aber heil und ganz am Flughafen ankommen. Beim Checkin haben wir keine Chance mehr auf zwei Sitzplätze nebeneinander. Dann muss man zuerst an einem speziellen Schalter 25 CUCs pro Person (in bar) Flughafentaxe bezahlen, dann folgt die Emigration, wo man den 2. Teil des Visums abgeben muss und einen Stempel in den Pass kriegt. Der Rest ist rasch erzählt: Auf dem Flug nach Paris haben wir gleich zwei medizinische Notfälle an Bord. Dadurch müssen wir zusätzlich zur halben Stunde Verspätung in Paris noch warten, bis der eine med. Notfall von Bord gebracht ist. Obwohl wir eigentlich 1,50h Umsteigezeit gehabt hätten und uns beeilen, kommt es wie es kommen musste: Dank unsinnigem Security-Check (wir verlassen nie den Transfer-Bereich!), Umwegen, dem Shuttlebus der gefühlt dreimal um den ganzen Flughafen fährt😫 und zu guter Letzt einer Passkontrolle mit einem einzigen offenen Schalter (wo die Ablösung mit einem Küsschen begrüsst wird), verpassen wir zusammen mit 5 Leidensgenossen unseren Flug. Seither steht der Flughafen Charles de Gaulle bei uns auf der schwarzen Liste!😖Zum Glück kriegen wir dann jedoch einen Sitzplatz im nächsten Flug nach Basel.

Kuba – hier unser Fazit: Muss man definitiv gesehen haben! Sowohl Havanna, Vinales und auch Trinidad sind unheimlich spannend, die Natur ist wunderschön und die Karibik ein Traum! Varadero war jetzt eher nichts für uns, das „echte“ Kuba findet man dort nicht. Unsere Begegnungen mit den Kubanern waren sehr unterschiedlich: in den Casa Particulares sehr freundlich und hilfsbereit, sonst meist eher reserviert bis zum Teil unfreundlich. Gerne wird man als Tourist auch mal abgezockt, bessere Spanisch-Kenntnisse wären wohl oft von Vorteil gewesen. Würden wir die Reise wieder so machen? Jein. Wir können bis heute nicht mit Sicherheit beurteilen, ob unser Reisebüro einfach unfähig war oder Kuba generell ein unplanbares Land ist. Das nächste Mal würden wir einfach hinreisen, die erste Unterkunft vorbuchen und dann vor Ort alles organisieren. Dies braucht zwar etwas mehr Zeit, aber dafür ist man dann auch selbst schuld, wenn etwas nicht klappt…😃

Also, wer kein Rundum-Sorglos-Paket braucht, soll ruhig den Koffer packen. Das Abenteuer Kuba wartet auf Dich!

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