27.10.2014 Kapstadt

on

Wir haben gut geschlafen, auch wenn der Fussboden knarzt und die Spülung der Toilette furchtbar laut ist😊. Um 7.30 Uhr stehen wir auf und bald darauf gibt es ein tolles Frühstücks-Buffet mit frischen Früchten, Croissants und Eier auf Bestellung, herrlich! Nach einem Schwatz mit Roland und weiteren Tipps von ihm, laufen wir los zur nächsten Bushaltestelle des roten Citysightseeing-Buses an der Buitengracht Street. Die Strasse teilt sich wegen Einbahn und wir irren etwas in der Gegend herum, zudem war es doch weiter zu laufen als erwartet. Wir finden dann doch noch die Haltestelle, machen aber zuerst noch einen kurzen Abstecher in das nahe Bo-kaap Viertel.

In diesem Viertel hatten sich vorwiegend Kapmalaien (Nachkommen muslimischer, ostasiatischer Sklaven) angesiedelt. Deren schön farbige Häuser sind zum Wahrzeichen dieses Quartiers geworden. Wir haben uns ohne Guide nicht zu tief ins Quartier hineingewagt und zudem fühlte sich Michael nicht so fit heute Morgen. So nehmen wir dann den nächsten roten Bus und lösen beim Chauffeur ein Oneday-Ticket für 170 Rand pro Person, welches für die rote und die blaue Linie gilt. Und wir können die Fahrt an jeder beliebigen Haltestelle unterbrechen, etwas angucken und dann wieder zusteigen. Nach einem Abstecher zur Haltestelle der Table Mountain Station, geht es dann runter an die Küste. Leider ist es bedeckt und grau in grau, aber die Buchten wie z.B. die Clifton Beach sind sogar bei schlechtem Wetter hübsch anzusehen.

Der Audiokommentar (es gibt ihn auch in Zulu oder als Kids-Canal, unbedingt mal reinhören😆) ist sehr informativ, mit witzigen Anekdoten und passender afrikanischer Musik hinterlegt. Vorbei gehts am Fussballstation und am Mouille Point Lighthouse, dem ersten gemauerten Leuchtturm Südafrikas.

(O.k., die Kehrichtsäcke hätte ich aus dem Bild schneiden können😋). Dann erreichen wir die berühmte Victoria & Alfred Waterfront. Früher ein berüchtigtes Hafenviertel ist es heute ein rundum hergerichtetes Touristenzentrum. Wir steigen aus und besichtigen den aktiven Hafen mit der Swinging Bridge und dem Clocktower.

Die Läden sind uns etwas zu schickimicki, aber wir erstehen zumindest in einem Cell-O Shop eine Simcard mit 50 Rand Gesprächsguthaben (was ca. 50 Telefoninlandminuten entspricht). Während Michael im KFC scharfe Hühnchen isst (und es später bereut😅), werde ich in der Bakery nebenan fündig. Der grosse Weihnachtsbaum wirkt auf uns hier irgendwie momentan extrem deplaziert😆…

Es zeigt sich sogar kurz die Sonne, klasse! Wir hören noch ein paar Strassenmusikern zu

und bewundern die Skulpturen der vier südafrikanischen Friedensnobelpreisträgern. Bekannt waren mir nur Desmond Tutu, Le Klerk und Nelson Mandela. Der vierte Name A.J. Luthuli (im Bild wohl ganz links) sagt mir leider nichts.

Und gleich bei der Busstation liegt noch der Time Ball Tower. Um exakt 12 Uhr fiel früher die rote Kugel nach unten und verriet den Schiffsführern die genaue Zeit für ihre Messinstrumente.

Wir steigen nun auf die Linie des blauen Citysightseeing-Busses um. Diese führt uns zuerst durch das CBD, dann durch die lebhafte Long Street mit den hübschen, manchmal etwas zerfallenen, viktorianischen Häuserfronten. Und etwas Autobahn müssen wir auch noch in Kauf nehmen, die grüne Fläche links davon ist der District Six. Hier wurde während der Apartheid ein ganzes multikulturelles Viertel zerstört, um Wohnraum für die weisse Bevölkerung zu schaffen, schrecklich.

Auf dem Upper Deck des Sightseeing-Busses ist es nun ziemlich kühl, eine Windjacke ist eine gute Idee. Dann wird die Gegend immer grüner und wir erreichen unseren nächsten Halt, den Kirstenbosch Botanical Garden.

2 Kommentare auch kommentieren

Kommentar verfassen