9.3.2015 Valle de los Ingenios

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Nach einer etwas unruhigen Nacht erwachen wir früh. Um 7.30 Uhr beginnen wir mit Packen für den heutigen Tagesausflug. Nach unseren bisherigen Erfahrungen wissen wir nicht was uns erwartet, darum machen wir uns auf alles gefasst…😆 Das Frühstück um 8 Uhr ist wiederum sehr lecker, aber diese Fliegen überall… Die salsatanzende Schweizerin, welche ebenfalls hier nächtigt, erzählt uns aufgeregt, dass sie gestern abend mit einem Einheimischen tanzen war. Als aber die Policia auftauchte, wollten die plötzlich ihre Pässe sehen und den Einheimischen haben sie kurzerhand im Polizeiauto abgeführt. Huch…😥 Kurz darauf werden wir von einem Taxifahrer für unsere gebuchte „Nature Tour“ abgeholt. Er fährt uns zu einem Mirador, von dem man schön über das Valle de los Ingenios (Tal der Zuckermühlen) blickt.

Hier oben stehen wir nun ein bisschen wie bestellt und nicht abgeholt.😋 Wie geht es weiter? Wo ist unser englischsprachiger Guide? Irgendwann gehen wir dann wieder zum Taxifahrer zurück und mit Hilfe unserer paar Brocken Spanisch erfahren wir, dass er uns rumfahren wird. Nix mit englischsprachigem oder überhaupt irgendeinem Guide, na gut…, zumindest wiederum eine Privattour, man muss das Positive sehen…😉

Nach dem Mirador fährt er uns weiter zum Wachtturm Iznaga. Unterwegs lädt er noch einen Kollegen, einen Polizisten, auf und nimmt ihn mit. Beim Turm heisst er uns aussteigen und selber erkunden, er und sein Kollege warten derweil beim Auto geduldig…

Dieser Wachtturm illustriert eine traurige Epoche der Geschichte Kubas des 18.+19. Jahrhunderts: Die Ausbeutung von Sklaven auf den Zuckerrohrfeldern. Von diesem siebenstöckigen und 50 Meter hohen Turm aus wurden die Sklaven auf den Feldern überwacht. Eine grosse Glocke läutete zum Essen fassen oder Schichtende. Für 1 CUC pro Person kann man den Turm besteigen. (Auch wenn das nicht viel Geld ist, warum müssen wir das bei einer gebuchten Tour selbst berappen…?)

Die Aussicht ist aber toll und die Kletterei ein kleines Abenteuer, für mich scharf an der Grenze in Sachen Höhenangst.😣

Der Torro de Iznaga gehört mit der ganzen Umgebung hier zum UNESCO-Weltkulturerbe und soll als Mahnmal für die Schrecken der Sklaverei erhalten bleiben.

Wieder unten laufen wir dann nochmal durch die Souvenirstrasse aus weissen Häckeldeckchen und kaufen uns noch eine Kokosnuss und ein Bund kleine Bananen, da wir ja nicht wissen was heute noch auf uns zukommt…

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