12. Februar 2012 World of Snakes und Grecia

Wir erwachen um 3.30 Uhr: Jet Lag lässt grüssen…

Dann schaffen wir es aber doch noch bis sechs Uhr zu dösen. Dazwischen hatte es draussen mal kurz geregnet.

Als wir dann aber kurz nach sechs Uhr auf unserer Terrasse stehen scheint die Sonne. Hurra!

Wir schauen uns etwas die Anlage unserer Unterkunft Berna Tica an. Es ist alles schön grün und (ausser dem Vogelgezwitscher) sehr ruhig. Klein und fein, aber es fühlt sich sehr fremd für uns an.

Es hat hier auch Hunde, die als Wachmannschaft fungieren. Auf unserer Terrasse planen wir unseren Tag und cremen uns schon mal vorsorglich mit Sonnencreme ein.

Um 7.30 Uhr gibt’s dann Zmorge im offenen Frühstücksraum. Vor allem die Früchte und selbstgemachten Konfitüren (z.B. Mangomarmelade) sind einfach super lecker. Zum Teil stammen sie aus dem eigenen Garten. Auch der Fruchtsaft schmeckt extrem gut und frisch. Und… es ist schon so richtig warm. Herrlich, was für ein Unterschied zu den minus 10°C zuhause.

Kaum sind wir fertig mit Frühstücken, trifft auch schon der Mitarbeiter der Autovermietung „Mapache“ ein. Unser Suzuki Grand Vitara II steht schon da und nach gefühlten hunderttausend Unterschriften und ausführlichen Erklärungen des GPS und des alten Handys (zum Glück alles in gutem Englisch), inspizieren wir noch den Wagen und alles andere. Wir bekommen die Auflage, das GPS wegen Diebstahlgefahr immer aus dem Wagen mitzunehmen.

Alles lief reibungslos ab, auch wenn uns Dora, die Besitzerin von Berna Tica, notfalls mit ihrem Spanisch zur Seite gestanden hätte. Danach plaudern wir noch ausführlich mit Dora, welche uns noch ein paar Tipps mit auf den Weg gibt.

Heute wollen wir es gemütlich angehen: den Wagen kennenlernen, Einkaufen und Geld organisieren.

Um das GPS auszuprobieren, geben wir gleich mal unser erstes Ziel heute ein und fahren los. Die Strassen sind eng und am rechten Strassenrand oft ziemlich abfallend. Nach ein paar Kilometer wird unser 4×4 gleich das erste Mal auf die Probe gestellt, denn das GPS lotst uns zuerst steil eine einspurige Strasse hinunter, dann über diese holprige Brücke.

Gleich dahinter steht uns ein Pickup im Weg, wir hupen und der Tico (so nennen sich hier die Einheimischen selbst) kommt, guckt uns etwas schräg an und manövriert den Wagen aus dem Weg. Wir winken freundlich und etwas gequält lächelnd, weil es nämlich dahinter über schlimmsten Schotter wieder steil rauf geht. Schliesslich erreichen wir durchgeschüttelt wieder eine geteerte Strasse. Huch, das war schon mal eine ziemlich happige Strecke! Das kann ja heiter werden.

Dann können wir zum Glück immer der schön geteerten Strasse folgen bis wir beim Schild zur „World of Snakes“ links einbiegen. (Update 2023: World of Snakes scheint mittlerweile dauerhaft geschlossen zu sein!)

Ein lautes Hornsignal bestätigt unsere Ankunft. Der Parking ist fast leer.

Wir wollen gut vorbereitet in den Dschungel von Costa Rica starten 😉 und hier mal die giftigen und ungiftigen Schlangen des Landes kennen lernen.

Wir packen unser GPS ein und zahlen bei der kleinen Reception je 11$ Eintritt. Leider sind heute keine Führungen geplant (eventuell weil heute Sonntag ist?) und so schauen wir uns halt selber um. Es hat wirklich recht viele Terrarien und wir spielen das Spiel: „Wer findet die Schlange zuerst?“. Ich will mir gar nicht vorstellen, wo die Schlangen sind, welche wir nicht gesehen haben 😉 …)

Neben den Schlangen hat es in den Terrarien auch kleine Krokodile, Iguanas und kleine Schildkröten, die wir bewundern können.

Aber am meisten interessieren uns natürlich die Schlangen! Man sieht die Schlangen Costa Ricas, aber auch welche aus dem Ausland. Leider ist das Fotografieren durch die teils recht schmutzigen Scheiben sehr schwierig, darum gibt’s hier nicht so viele Fotos.

An diesem Exemplar hier versuchen wir uns zu merken, welche Coral Snakes denn nun giftig sind. Am besten merkt man sich folgende Eselsbrücke zur Färbung ihrer Haut: „Red on yellow, poison fellow; red on black, safe from attack“. Diese hier sollte also eigentlich ungiftig sein.

Hier das Bild einer Viper.

Gut zu erkennen am dreieckigen Kopf. Davon gibt es auch sehr kleine Arten und alle sind ziemlich giftig. Also Achtung! Solchen Vipern werden wir im Verlauf der Reise noch in freier Natur begegnen…

Es ist Mittagszeit und die Schlangen sind ziemlich aktiv, wir dafür etwas schlapp bei dieser für uns ungewohnten Hitze. So sind wir dankbar für den gedeckten Sitzplatz auf dem Gelände, wo wir uns auf den klapprigen Schaukelstühlen etwas ausruhen und mit Sonnencreme erneut eincremen können.

Und hier noch das Bild einer Boa, der wir hier in Costa Rica wahrscheinlich nicht nochmal begegnen werden. Sie ist eher in Südamerika zuhause.

Nach eineinhalb Stunden haben wir dann genug gesehen.

Wir haben einiges gelernt (obwohl eine Führung sicher noch viel aufschlussreicher gewesen wäre). Vor allem auch die Lektion, wie gut sich diese Viecher tarnen können…! Aber dazu im weiteren Reisebericht mehr!

Wir fahren weiter in das nächstgelegene Städtchen namens

Grecia

Das Städtchen Grecia ist recht übersichtlich, darum haben wir es ausgewählt um einerseits einzukaufen und andererseits Geld abzuheben.

Der erste Supermercado, welcher unser GPS anzeigt, ist geschlossen, der Zweite gleich neben der Kirche ist zwar „nur“ ein Pali (vergleichbar mit einem Aldi bei uns zuhause) aber er hat offen.

Wir parken auf einem „Parqueo Publico“, da kriegt man beim Kassenhäuschen einen Zettel und wenn man dann zurück kommt, zahlt man an diesem Kassenhäuschen einen kleinen Betrag. Auch wenn diese Parkplätze bewacht sind, trotzdem keine Wertsachen im Auto lassen!

Als Erstes laufen wir gleich mal zur sehenswerten roten Blech-Kirche von Grecia. Auch der Park vor der Kirche mit dem Springbrunnen ist sehr hübsch und voller Familien.

Grecia Kirche

Unsere nächste Mission: Geld abheben. Sowohl bei der „Banco de Costa Rica“, wie auch bei der „Banco Nacional de Costa Rica“ wollen die Automaten keine Maestro-Karte akzeptieren.

Mittlerweile haben wir so richtig Hunger und essen in einem „Pollo“-Schnellimbiss ein „Pollo Combo“ mit Cola und zahlen halt mit 6US$, da wir ja leider noch keine Colones haben. US-Dollar werden aber hier in Grecia anscheinend gerne genommen, kein Problem.

Der nächste Anlauf: Wir fragen gleich an der Kasse des Schnellimbisses nach der „Scotiabank“, denn ich habe gelesen, dass diese Maestro akzeptieren soll. Wir werden mal so in eine ungefähre Richtung geschickt, wo wir wieder fragen. Die Einheimischen von Grecia sind alle sehr nett und hilfsbereit und wir verstehen sogar ein bisschen von dem was sie uns auf Spanisch erklären wollen 😉 ! Bald sehen wir tatsächlich in einer Seitenstrasse zwar nicht die „Scotiabank“, dafür die „HSBC“ und juhuuu…, da leuchtet uns beim Automaten das Maestrozeichen entgegen. Wir heben gleich ziemlich viele Colones ab, da wir eventuell an der Karibikküste, unserem nächsten Ziel, nicht so einfach eine solche Bank finden werden.

Schliesslich gehen wir noch in den Pali Getränke und Zutaten für Sandwiches für morgen einkaufen.

Dann fahren wir zurück zur Unterkunft „Berna Tica“. Auch auf dem Rückweg finden wir das ungeteerte Teilstück ziemlich abenteuerlich. Oh du mein Gott, wenn das so weitergeht?

Im Berna Tica schmeissen wir als erstes das Fleisch und die Tomate für die Sandwiches morgen in den grossen öffentlichen Kühlschrank und mein Liebster gönnt sich ein Bierchen.

Dann stürzen wir uns in Bikini und Badehose und testen den Pool des Berna Tica. Der Rest des Tages wollen wir nämlich nur noch relaxen. Wir planschen etwas im Wasser und geniessen die warme Sonne.

Der Wind, welcher stetig etwas weht, kommt uns gerade recht. Wir planen in Gedanken noch etwas den morgigen Tag und als dann der Pool vollends im Schatten liegt kehren wir in unser Zimmer zurück.

Dora hat ein Herz für verletzte Tiere. So hat es in einer Voliere neben unserem Zimmer eine verletzte Taube, ein Leguan und zwei freche Papageien, die sich über unsere Unterhaltung mit ihnen sehr freuen.

Wir müssen aber noch ein paar Dinge erledigen: Zuerst etwas Umpacken für morgen und dann gehen wir zum Frühstücksraum, wo wir Wifi haben. Es ist zwar langsam, aber funktioniert. Wir haben von Barbara Hartung, unserem Tourguide in Tortuguero, die Bestätigung gekriegt und wir schreiben noch eine kurze E-Mail nach Hause. Dann rufen wir Walter von unsere Unterkunft in Santa Elena an um unsere Ankunft in ein paar Tagen zu bestätigen. Wir haben hier im Berna Tica, Rita und ihren Mann kennengelernt, die zur gleichen Zeit im „Swiss Miramontes“ in Santa Elena bei Walter sein werden und so können wir gleich Grüsse ausrichten.

Um circa 19 Uhr gibt’s dann Nachtessen. Wir haben uns heute morgen dafür bei Dora angemeldet. Es gibt feines Gehackets mit Reis und Salat. Wir sind froh, dass wir nicht mehr im Dunkeln herumfahren müssen, perfekt!

Dann plaudern wir noch ein bisschen mit unseren neuen Schweizer Bekannten und Dora. Als wir Dora von unserer abenteuerlichen Fahrt über die schmale Brücke erzählen, schüttelt sie den Kopf und sagt, also da sei sie noch nie durchgefahren 😉 . Was lernen wir daraus: Vertraue nie nur dem GPS! The shortest way is probably not the best way! 🙂

Um 20.30 Uhr gehen wir dann aber in die Heia, denn morgen haben wir ja einiges vor.

Mitten in der Nacht kriegen wir noch neue Nachbarn. Die zwei deutschen Frauen plaudern laut eine gefühlte Ewigkeit auf der Veranda direkt vor unserer Türe und so brauche ich meine Oropax das erste und einzige Mal in unserem Urlaub nicht wegen Brüllaffen, sondern deutschen Touristinnen 😉 !

Tipps des Tages

  • Die Unterkunft Berna Tica nahe Alajuela ist zwar einfach, aber für den Start absolut perfekt. Viele Tipps, einfaches aber gutes Essen und man trifft andere Reisende.
  • Die Mietwagenfirma Mapache Rent a Car bringt das Auto auch zur Unterkunft. Übernahme in Englisch. Ein 4×4-Auto ist für Costa Rica absolut zu Empfehlen.
  • Die World of Snakes ist kein Highlight, aber um ein bisschen die Schlangen der Gegend kennenzulernen und den Urlaub ruhig anzugehen ideal. (Update 2023: Geschlossen!)
  • Dasselbe gilt für das Städtchen Grecia. Eine sehenswerte Kirche, aber sonst vor allem gut zum Einkaufen und Geldabheben, da es nicht so gross und recht übersichtlich ist.
  • Die Banken, welche am ehesten Maestro akzeptieren sind die „Scotiabank“ und die „HSBC“.
  • Und zu guter Letzt: Verlasse dich nie bedingungslos auf dein GPS! Wir haben’s zwar gut überlebt, aber so eine üble Strasse sind wir den ganzen Urlaub nachher nie mehr gefahren 🙂 !

Morgen fahren wir nach einem ruppigen Start in den Tag auf einen aktiven Vulkan und dann geht’s ab an die Karibikküste…

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