Nach einer Siesta im Melrose Villas Hotel fahren wir nach
Polonnaruwa
der zweiten Hauptstadt des alten Königreichs. Durch seine Lage am Fluss war das Königreich von hier aus besser zu kontrollieren.

Die einzelnen Sehenswürdigkeiten liegen hier weit auseinander. Es ist also unerlässlich sich einen fahrbaren Untersatz zu besorgen. Wir bekommen einen extra Guide zu Verfügung gestellt, der etwas gewöhnungsbedürftiges Englisch spricht.
Es empfiehlt sich zuerst das Museum mit den Rekonstruktionen im Kleinformat zu besichtigen, um sich die später zu sehenden Gebäude besser vorstellen zu können.
Zuerst besuchen wir den
Königspalast von Polonnaruwa
aus dem 12./13. Jahrhundert. Sieben Stockwerke soll das prunkvolle Gebäude hoch gewesen sein und mit 1000 Kammern versehen!

Da die oberen Stockwerke wahrscheinlich aus Holz waren, ist davon nichts mehr erhalten. So wie zeitgenössische Chronisten es beschreiben, muss es hier wie in einem Palast aus 1001 Nacht ausgesehen haben. Auch das königliche Planschbecken mit Umkleideraum ist noch erhalten.

Die königliche Ratshalle beeindruckt dann durch ihre Fresken an ihrer Seite. Jeder Elefant, Affe oder Gnom ist individuell gestaltet.

Sehr auffallend auch dieses Gebäude: Der runde
Vatadage-Tempel
das älteste Gebäude hier mit vier Buddhas, welche in alle vier Himmelsrichtungen gucken.

Und ein sehr gut erhaltener Mondstein. Da in dieser Zeit der Hinduismus ebenfalls eine wichtige Rolle spielte, hatte man in diesem Exemplar auf den Stier verzichtet.

Die Wände sind teilweise voller Inschriften. Dank dieser Tatsache kann die damalige Geschichte recht gut nachvollzogen werden. Vielen Buddhastatuen hier wurde aber der Kopf zerstört oder gar abgeschlagen, da sie Augen aus Edelsteinen hatten.

Und ein Buch sah damals so aus…

Hier der
Satmahal Prasada
Ein siebenstöckiger Turm in einem für Sri Lanka eher ungewöhnlichen Baustil.

Und dann aber doch noch eine typische srilankesische Stupa.

Der berühmteste Teil von Polonnaruwa ist dann
Gal Vihara
Vier Buddhastatuen aus einem einzigen riesigen Granitblock geschlagen. Darunter ein 14 Meter langer liegender Buddha mit den Zehen in Nirvana-Position und einem 7 Meter hohen stehenden Buddha mit verschränkten Armen.

Dies sind beides eher ungewöhnliche Darstellungen und für viele gehören sie zu den schönsten Buddhastatuen der Welt. Sie sind heutzutage durch ein hässliches Dach, von der Unesco installiert, vor Wind und Wetter geschützt.

In der Gegend hat es viele Affen…

… und in dem See nebenan sonnen sich kleine Schildkröten.

Fazit:
Auch Polonnaruwa ist ganz klar einen Besuch wert. Man sollte sich einen Guide nehmen, der alles erklärt und etwas Fantasie mitbringen, um die Ruinen zumindest in Gedanken zum Leben erwecken zu können.
Leider nimmt dieser schöne Tag ein trauriges Ende. Wir machen uns auf den Heimweg im Auto, da hören wir plötzlich einen Schlag und als ich mich umdrehe, sehe ich hinter uns eine Katze über die Strasse hinken. Oh nein, sie ist uns direkt zwischen die Räder gesprungen! Wir steigen sofort aus und laufen zu ihr hin, wo sich bereits eine Gruppe Menschen versammelt hat. Die Katze liegt im Sterben, da wäre auch von einem Tierarzt nichts mehr zu machen. Ich bin todtraurig …
Auch unserem Fahrer Sameer geht es nahe. Beim nächsten Schrein steigt er aus um kurz zu beten, ob für die Seele der Katze oder seine eigene oder beide weiss ich nicht.
Auch müssen wir noch einen Umweg fahren, da plötzlich auf der Strasse im Dunkeln eine Herde Elefanten mit Jungtieren auftauchen. Zu gefährlich, befindet Sameer und wendet.
In der Unterkunft angekommen fehlt uns der Appetit und wir gehen früh schlafen.
