10. Februar 2017 Zahntempel Kandy

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Im buddhistischen Glauben der Srilankesen gibt es eine ganz wichtige Reliquie: Den linken Eckzahn des Buddhas. Nachdem er in den Blütezeiten der beiden früheren Königsstädten Anuradhapura und Polonnurawa dort aufbewahrt wurde, ist er nun in der letzten Königsstadt Kandy zu finden.

Wir fahren am Clocktower vorbei…

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…zum sogenannten

Zahntempel von Kandy.

Man sollte schauen, dass man zu einer der drei Zeiten am Tag da ist, wenn der Schrein geöffnet wird. Ausser man hat Klaustrophobie…😆. Sameer kommt nicht mit in den Tempel und so sind wir zuerst etwas ahnungslos. Gleich nach dem Eingang wird heftig getrommelt.

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Hmmm, wir laufen einfach mal den Besucherströmen nach und gelangen als erstes in dieses Oktagon.

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Hier befindet sich eine kleine Bibliothek mit vielen tollen uralten Palmblattmanuskripten in Sanskrit. Über Jahrhunderte waren sie hier und in Indien die gängigen Schriftstücke. Leider werden wir durch den Besucherstrom rasch weitergedrängt und ein Mönch wacht mit Argusaugen darüber, dass niemand Fotos macht.
Dann werden wir mit der ganzen Herde nach oben gedrängt (es gibt kein Entkommen…) und warten mit unzähligen Leuten eine Dreiviertelstunde lang, ja auf was eigentlich? Wir haben keine Ahnung😂.

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Zum Glück haben wir mittlerweile gelernt, sehr geduldig zu sein und einfach mal abzuwarten was da so kommen mag. Eine Gruppe von kleinen Mädchen steht ebenfalls in der Reihe und sie üben mit mir kichernd ihr Englisch. Die Mutigste wird vorgeschickt und fragt: „What’s your name?“ Als ich antworte, ist sie mega stolz und dann getrauen sich auch die andern zu fragen. Mehr als diese Frage und „How are you?“ können sie aber nicht auf Englisch (was nichts ausmacht, Hauptsache wir haben’s lustig☺) und scheu und mit viel Gekicher verraten sie mir dann auch ihre Namen.

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Plötzlich verstummen die Trommeln und die Meute setzt sich mit uns mittendrin in Bewegung. Dann geht es plötzlich ganz schnell: Uns werden von der Dame vor uns Blumen in die Hand gedrückt, dann werden wir an einem Loch (wohl der Schrein) aus dem es goldig glänzt vorbeigeschoben, wo wir die Blumen niederlegen dürfen und weiter werden wir geschoben. Erst später realisiere ich, dass da in dem goldigen Guckloch wohl dieser Eckzahn des Buddhas gewesen wäre…

Danach schauen wir uns die Aussenanlage noch etwas an. Wir entdecken einen Wassergraben.

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Der Tempel ist anscheinend im 17. und 18. Jh. als Aufbewahrungsstätte für diesen Zahn erbaut worden.
Was uns sehr gefällt ist, dass hier in der Umgebung in unmittelbarer Nähe auch eine Moschee, eine Kirche und hinduistische Devale stehen. Somit stehen hier Gebäude von vier Weltreligionen auf engstem Raum friedlich nebeneinander! So schön!

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Nach dem Besuch des Zahntempels spazieren wir noch um den Kandy See.

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Hier wurden Blumen in schwimmende Kübel gepflanzt. Das sieht sehr hübsch aus.

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Kandy war das letzte Königreich und konnte sich lange gegen die Briten behaupten. Hier das „Queens“, eines der ältesten Hotels von Kandy im britischen Kolonialstil.

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Leider führt der Uferweg meist einer stark befahrenen Strasse entlang, was den Erholungsfaktor ziemlich schmälert.

Nach der Umrundung hat Sameer uns Popcorn gekauft, wir sollen damit die Fische füttern… Wir verteilen das Popcorn lieber den Kindern…die damit mit Riesenfreude nun ihrerseits die Fische füttern😆.

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