10.11.2014 Baviaanskloof Nature Reserve

on

Es wird früh hell und so sind wir vor 6 Uhr wach. Über die Karte gebeugt versuchen wir im Zelt einen allfälligen Notfallplan zu entwickeln, sollte die Fahrt durch den Baviaanskloof nicht möglich sein. Unter den Bambushainen essen wir regengeschützt Frühstück und müssen dann unser Zelt leider pflotschnass abbauen. Da wir die 190 Rand für den Platz bereits gestern bezahlt hatten, können wir gleich losfahren. Ich bin nicht davon überzeugt, dass es Sinn macht bei diesem Wetter die „Schlucht der Affen“ zu durchfahren, aber Michael will das durchziehen und auch die Hotline, welche wir um 8 Uhr anrufen, gibt Entwarnung.

Angekommen bei der Komdomo Office am Osteingang versichert man uns nochmal, dass die Durchfahrt mit unserem Wagen kein Problem sein sollte. Wir bezahlen 40 Rand Gebühr, man registriert uns, gibt uns eine Karte und wir müssen unterschreiben, dass wir heute in einem Rutsch durchfahren. Am Gate beim anderen Ausgang würde man dann bemerken, wenn wir nicht auftauchen würden. Also, los gehts. Bereits die Fahrt bis zum ersten Gate wäre sicher wunderschön, würde das Wetter mitspielen. So schade! Ich sehe einen Knysa Lorye, aber er fliegt davon, bevor ich ein Foto machen kann.

Nach dem Gate (wo wir unser Permit vorweisen müssen) folgt als erste Herausforderung der Aufstieg zum Bergplaas, einer Hochebene. Die Strasse ist hier wirklich nur etwas für 4×4-Fahrzeuge mit Bodenfreiheit.

Ich bin ziemlich enttäuscht. Hätte dies doch ein landschaftliches Highlight unseres Urlaubs werden sollen und jetzt sieht man vor lauter Bewölkung kaum etwas. Zumindest macht die anspruchsvolle Strecke durch den Matsch Michael Spass…😆

Ein paar Mal queren irgendwelche Antilopen vor uns die Strasse. Auf der Hochebene des Bergplaas ist der Nebel am schlimmsten, dann führt die Strasse ebenso abenteuerlich wieder hinunter.

Wir fahren an den beiden Campgrounds Doodsklip und Rooihoek vorbei, die zwar wunderschön, aber „baboonverseucht😉“ sein sollen. Schliesslich um Smitskraal gibt es ein paar spektakuläre Flussdurchquerungen (der Wasserstand ist jedoch tief). Ja, genau da führt die Strasse durch…😆

Dann geht es durch weitere Schluchten und über weitere Pässe, alles bei schönem Wetter sicher herrlich, aber so mochte ich gar nicht so Fotos schiessen.

Endlich entdecke ich dann auch noch ein paar Affen, die der Schlucht ja ihren Namen gegeben haben. Aber auch sie bringen sich vor dem Regen lieber in Sicherheit. Nach ca. 3,5 Stunden (ab Komdomo Office) erreichen wir dann das westliche Gate des Baviaanskloof Nature Reserve. Gerne kommen wir bei schönem Wetter wieder, dann kann man sicher gut die doppelte Zeit einplanen! Achtung: Das Gate schliesst um 16 Uhr. Die Gravelroad und die spektakuläre Landschaft ist aber noch lange nicht vorbei. Es geht noch viele Kilometer nun auf gutem Gravel an einigen Guesthouses und der Zufahrt zur Luxuslodge „Sederkloof“ vorbei.

Wir aber haben im „Cedar Retreat“ (heute unter dem Name „GO Baviaans„) das Cob Cottage kurzfristig vorgebucht. Zum Cedar Retreat biegt man eher am Ende der Strasse 332 links ab und fährt nochmals eine Gravelroad ca. 6 km weiter. Wenn mal jemand am Ende der Welt noch etwas weiterfahren möchte, ist er hier richtig😉…

Wir werden auf der Zufahrt von Willem abgefangen. Er ist der Manager hier und da er praktisch kein Englisch spricht und wir kein Afrikaans, brauchen wir eine Weile bis wir begreifen, dass er uns nicht von Springböcken sondern seiner Lieblings-Rugby-Mannschaft erzählt…😅 Er führt uns zu unserem Cob Cottage (oben im Bild bereits zu sehen). Man könnte hier meinen, man sei alleine auf der Welt… und Schlüssel gibt es keine.

Das Cob Cottage ist ein Organic House aus Lehm gebaut und die einzige Unterkunft hier im Baviaanskloof, die von Schwarzen geführt wird. Willem zeigt uns stolz diese ganz spezielle Unterkunft.

Die Sitzkissen in der guten Stube haben zwar Löcher und die Fenster Risse, aber es ist sauber und ordentlich und alles wirkt sehr einfach aber auch sehr natürlich.

Es hat eine kleine Küche mit Kühlschrank, Gasherd und Backofen. WC, Dusche und Bad befinden sich in einem Extra-Raum halbgedeckt draussen.

Draussen hätte es eine hübsche Sitzgelegenheit um eine grosse Braai-Stelle, aber das Wetter lädt leider nicht dazu ein. Wir können dort wenigstens im Trocknen unser nasses Zelt aufhängen. Eigentlich könnte man von hier aus herrliche Wanderungen z.B. zu den Cedar Falls machen, aber draussen ist es so kalt, nass und trüb, dass wir es uns lieber drinnen gemütlich machen. Zum Znacht gibts Spaghetti Tomaso, das wärmt uns ein bisschen auf. Dafür bleibt die Dusche kalt, brrrr… Dann kriegen wir noch Pferdebesuch.

Die Solarenergie reiche bei bedecktem Himmel wie heute manchmal nicht so lange und so sparen wir die Energie lieber. Die Dochte der bereitstehenden Gaslampen sind leider nicht zu gebrauchen und die Batterien unserer Stirnlampen wollen wir auch nicht aufbrauchen und so gehen wir früh schlafen. Die Lehmkonstruktion ist wirklich ein toller Wärmeregulator. Ganz ohne Heizung und Air Condition ist es schön warm. Auf jeden Fall schlafen wir herrlich in diesem Lehm-Cottage, weit ab von jeglicher Zivilisation, ohne Handyempfang und Internet.

2 Kommentare auch kommentieren

Kommentar verfassen