5. November 2017 Marrakesch – Saadier Gräber

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Der Wecker klingelt, es ist noch dunkel und still im Riad. Komisch… Leise stehen wir auf… und merken dann, dass unser Wecker eine Stunde zu früh losging!😣 Mist, Zeitverschiebung! 😋 Also nochmals hingelegt, aber an Schlaf ist natürlich nicht mehr zu denken.

Um 8 Uhr können wir dann bei bestem Wetter ein sehr abwechslungsreiches und leckeres Frühstück auf der Dachterrasse unseres Riads „Maison Bel Baraka“ mit Baguette und Minztee geniessen. Wenn das kein gelungener Start in den Tag ist!

Wir packen das Handy, Kamera, Ausweiskopien und etwas Bargeld sowie eine Maestrokarte ein, den Rest lassen wir im Riad im Safe. Bequeme Schuhe und Sonnencreme sind auch noch von Vorteil, denn wir haben was vor😊!

Wir hatten einfach im Vorfeld im Riad angefragt, ob sie uns einen Guide wüssten und kurzerhand hat man uns Hassan organisiert. Er holt uns pünktlich um 9 Uhr direkt im Riad „Maison Bel Baraka“ ab. Normalerweise macht er Touren für „Studiosus“, heute aber eine ganztägige Führung extra für uns, und das sogar auf deutsch! Obwohl er selber nicht mehr der Jüngste ist (ich schätze ihn auf circa 60 Jahre) scheint er ganz glücklich zu sein, dass er für einmal fitte Gäste hat, die auch etwas laufen mögen. Denn nachdem wir ihm klargemacht haben, dass uns vor allem Kultur und Architektur und nicht unbedingt Shopping interessiert, hat er uns kurzerhand ein spannendes, aber straffes Programm vorgeschlagen.

So laufen wir als Erstes strammen Schrittes in den Süden der Stadt. Der Weg führt uns an der

Koutoubia Moschee

vorbei.Dies ist die grösste Moschee Marrakeschs und eine der ältesten des Landes aus dem 12. Jahrhundert. Ihr Minarett ist ein markantes Wahrzeichen der Stadt und von fast überall in der Altstadt zu sehen, also ein guter Orientierungspunkt.  Leider darf sie von Nichtmuslimen innen nicht besichtigt werden. Dafür aber die wunderschönen Gärten davor.Die Gärten wären sicher ein idealer Ort um sich etwas von dieser anstrengenden Stadt zu erholen. Denn etwas haben wir bereits jetzt bemerkt: Die Stadt fordert uns heraus! Viel Hektik, viel Verkehr und auch wenn Hassan die aufdringlichsten Verkäufer abzuwehren weiss, wird man trotzdem gerade an solchen Orten wie hier als Tourist immer wieder angehauen. Jeder möchte gerne mit uns sein kleines Geschäft machen😉.

Wir gelangen zum ältesten Tor der Stadt, dem

Bab Agnaou. 

Es ist ein Teil der Stadtmauer und führt ins

Kasbah Viertel

das frühere Regierungsviertel der Stadt. Als Erstes fällt uns natürlich sofort die Kasbah Moschee mit ihrem Minarett ins Auge.Danach folgt unser erstes Highlight heute: Die

Saadier Gräber! 

Wer diese nicht gesehen hat, hat echt was verpasst! Der Saal der zwölf Säulen. Wie das glitzert.😊Dieses Mausoleum (also eigentlich sind es sogar zwei) wurde im 16. Jahrhundert während der Herrschaftszeit der Saadier erbaut. Hier sind die Sultane und ihre Familien dieser Dynastien begraben. Sogar deren Angestellten fanden bei den hier ihre letzte Ruhestätte, wenn auch nicht im Mausoleum drinnen, sondern im Garten der Saadier Gräber.Wunderschön sind die Stuckaturen aus Zedernholz. So früh am Morgen sind erst wenige Leute bei den Saadier Gräber unterwegs und es geht noch recht ruhig zu und her. Der Eintritt kostet 10 Dirham.

Überall kann man schöne Fotomotive entdecken. 

Kunstvolle Mosaike zieren die Gebäude und Gräber.Der Eingang zu den Saadier Gräber ist übrigens sehr schmal und eng. Die Anlage wurde nämlich von den Alawiden (den Nachfolgern der Saadier) schmucklos und hoch ummauert, durfte aber aus religiösen Gründen nicht zerstört werden. So machte man zumindest den Zugang so unscheinbar wie möglich.🙄Ein Unesco Weltkulturerbe sogar mit süssen Kätzchen… Ganz nach meinem Geschmack😊.

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