Wir haben Frühstück auf 8 Uhr bestellt. Leider ist es immer noch sehr bedeckt und wir frühstücken drinnen. Wir können unsere Wäsche zum Waschen geben, aber da es hier keinen Trockner gibt, kann man uns nicht garantieren, dass die Wäsche bis am Abend trocken ist. Bis jetzt haben wir noch kein Telefon gekriegt, darum dürfen wir annehmen, dass die gestern gebuchte Whale Watching Tour um 9.30 Uhr wie geplant stattfindet. Die Wellen sind aufgrund der stürmischen Nacht zwar hoch, aber das Meer nicht unruhig.
Wir ziehen uns warm und möglichst wasserdicht an und fahren an die Central Beach zur Office von „Ocean Blue Adventure“. Leider müssen wir auf eine Reisegruppe warten und kriegen so gleich schonmal ziemliche Verspätung. Dann werden uns die Lifejackets übergezogen und nach einer ganz kurzen Begrüssung gehts im Gänsemarsch runter zum Hafen. Im Boot setzen wir uns ganz vorne hin, nun ja, dies war nicht eben die beste Wahl: Nirgends sonst auf dem Boot spürt man die Schläge so heftig und nass wird man auch am meisten… Für die ersten Meter müssen wir die Kameras in weissen Lucken neben den Sitzen verstauen und dann gehts Vollgas raus aufs Meer. Die Teenies neben uns kreischen bei jeder höheren Wellen, als würden sie gleich sterben…😆Dabei wird es erst so richtig ruppig, als wir die Bucht verlassen und aufs offene Meer treffen. Rechterhand sehen wir Robberg Island verschwinden. Ab und zu sieht man eine Flosse oder den Kopf eines Seehundes auftauchen. Dann wird gestoppt und uns erklärt, dass wir nun nach Walen Ausschau halten. Kaum wird einer gesichtet, wird auf ihn zugerast. Wir sind innerhalb von 10 Minuten bereits total nass. Fotos zu machen kann ich leider vergessen, zu unberechenbar sind die Wasserschwälle, die wir abbekommen. Ganz kurz sehe ich etwas von einem Wal, dann wird schon wieder abgedreht und so geht es uns dann noch zwei weitere Male. Die Firma muss sich streng an die vorgegebenen Abstände halten, was ich ja auch richtig finde. Einmal sehen wir trotzdem relativ nahe die Rücken einer Walkuh und deren Kalb. Aber alles geht mir viel zu schnell und hektisch. Dann heisst es zuerst, man wolle uns jetzt noch ein gutes Sighting bieten, daraus wird natürlich nichts, wir sind ja auch in der freien Natur. Nach ziemlich ziellosem Umherfahren folgt dann auch schon rasch die Aufforderung sich hinzusetzen und in einem Affentempo rasen wir zurück, ohne das versucht wird uns nochmal eine Sichtung zu ermöglichen. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Kurz vor der Küste folgt dann die Aufforderung sich gut festzuhalten und wir rasen mit dem Boot direkt auf den Strand. So hatten die Teenies wenigstens nochmals einen Grund zum Kreischen😆… Insgesamt also eine ganz erlebnisreiche Fahrt: Mindestens 2 Personen haben sich übergeben und ich weiss jetzt zumindest dass ich den stabilen Magen eines alten Seebären habe, und auch Michael hat sich ganz gut gehalten, aber unter Whale Watching verstehe ich etwas Anderes. Es war ein Gehetze (wahrscheinlich bedingt durch die Verspätung der Reisegruppe zu Beginn), alles wirkte unkoordiniert und gestresst. Gekostet hat der kurze Spass (wir hatten ja zünftig Verspätung) 1400 Rand für 2 Personen. Nass und durchgefroren wie wir sind, fahren wir erstmal zurück zur Unterkunft, machen Tee, wechseln die Kleidung und überlegen, was wir bei diesem nassen Wetter heute Nachmittag noch unternehmen könnten. Es ist etwas für Katzen-Liebhaber, soviel sei verraten😊.