1. März 2012 Nationalpark Manuel Antonio

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Der Wecker geht um halb sechs Uhr. Etwas nach sechs Uhr serviert uns eine noch etwas verschlafene Kristina ein Frühstück am Tischchen unten am Pool mit Rührei, Tomaten, Orangensaft und einiges mehr. Dass diese Touristen auch immer so früh aufstehen müssen 😉 …

Dann packen wir unsere Rucksäcke, cremen uns ein und machen uns auf den Weg zum berühmten

Nationalpark Manuel Antonio.

Da wir so früh dran sind, hat es noch nicht so viele Parkschleuser und wir können für 3000 Colones direkt vor dem Nationalpark-Eingang links auf einem bewachten Parking unser Auto abstellen.

Sogleich werden wir von einem offiziellen Führer angesprochen.

Er erklärt uns, dass wir gleich beim Häuschen neben dem Parking die Eintrittstickets für 10$ pro Person kriegen und wir Essen und Trinken noch hier kaufen müssen, denn der Eintritt gilt nur für einmal und im Park selbst gibt es nichts zu kaufen. Dann will er uns zu einer geführten Tour überreden und zeigt uns schon mal sein tolles Objektiv. Wir sind dem für einmal nicht abgeneigt, schlagen aber zuerst aus, was den Preis sogleich auf 15$ pro Person senkt.

Wir warten rund zehn Minuten und es kommen noch sechs Personen hinzu, zudem kriegen wir einen anderen Führer (der andere war also nur der Schleuser, na gut das hatte man uns bei der Bezahlung natürlich nicht gesagt 😉 ). Aber dann geht es schlussendlich los durch den Eingang hinein in den Park.

Und der Guide macht es echt gut, in fliessendem Englisch und mit geschultem Auge. Wir haben Ornithologen in der Gruppe und so zeigt er uns viele Vögel, wie zum Beispiel diesen Trogon.

Und dann endlich, endlich kriege ich doch noch einen Tukan vor die Linse, wenn auch nicht super gelungen!

Diese Vögel in dem Geäst hätten wir ohne Führer wahrscheinlich nicht entdeckt, zudem weiss er viel über die Tiere und Pflanzen zu erzählen.

Schon bald stolpern wir über die ersten streitenden Kapuzineraffen. Von diesen hat es hier im Nationalpark Manuel Antonio unzählige Exemplare, die auch ohne Guide nicht zu übersehen wären… Ich versuche natürlich Fotos von ihnen zu schiessen, was mir erst nicht so richtig gelingt, denn sie sind nicht nur unglaublich intelligent, sondern auch ungeheuer schnell…

Sie haben sogar gelernt, beim WC-Häuschen die Wasserhähne aufzudrehen, wie man auf dem Bild unten unschwer erkennen kann… So was nennt man: Auf frischer Tat ertappt!

Wir erreichen die sehr schöne Playa Manuel Antonio. Wir erleben sie eben noch fast menschenleer. Früh da sein und das Wochenende meiden lohnt sich!

Nationalpark Manuel Antonio

Mein Liebster filmt hier ganz kleine Vertreter der Tierwelt Costa Ricas. Nämlich Einsiedlerkrebse , welche hier überall über den Strand krabbeln.

Und hier für einmal auch noch ein Foto meiner Wenigkeit am Traumstrand.

Im Moment sind wir noch ganz auf die Natur fokussiert, das testen des warmen Wassers kommt dann später.

Unser Guide weiss auch viel über die Pflanzenwelt hier im Nationalpark Manuel Antonio. So zeigt er uns einen Pfefferersatz oder lässt uns an Samen riechen, welche nach Citronella riechen. Nicht alles ist jedoch so harmlos: Unten im Bild seht ihr einen sehr giftigen Baum, den Manzanilla-Baum.

Nicht nur die Früchte, nein sogar der Saft des Baumes ist giftig und wurde früher als Pfeilgift verwendet.

Iguanas hingegen (von denen hat es hier sehr viele schöne Exemplare) können die giftigen Früchte essen, denn das Gift tötet in ihren Körpern die Parasiten ab. Wir können einem eben dabei zusehen.

Und immer im Hintergrund diese wunderschöne Beach des Manuel Antonio Nationalparks!

Wir sind begeistert von diesem Nationalpark!

Wir laufen der Beach entlang und dann über eine schmale Landenge zur anderen Beach des Parks namens Playa Espandilla Sur, welche auch sehr schön ist und etwas langgezogener.

Wir merken später, dass viele Guides ihre Führung hier beenden, aber wir haben Glück (oder der Guide noch Zeit?) und er läuft mit uns noch die ganze Beach entlang (teils am Strand, teils auf dem Pfad) und zeigt uns nochmals einige Tiere.

Wie zum Beispiel einen äusserst gut getarnten Helmbasilisken, im gleichfarbigen Laub wirklich sehr schwer zu erkennen.

Erst beim hinteren Parkausgang verabschiedet sich der Guide von uns.

Unserer Meinung nach hat sich die etwas mehr als zwei Stunden dauernde Führung sehr gelohnt. Obwohl er mit uns immer auf den Pfaden geblieben ist, hat er sehr viele Tiere entdeckt und sehr viel zu erzählen gewusst. Und sein Fernglas war auch echt klasse. Wer eine kleine Kamera dabei hatte, konnte damit sogar durch seine Linse Fotos schiessen. Meine Kamera war dafür leider zu gross.

Wir verlassen den Park natürlich noch nicht, sondern laufen nochmals zurück zum Strand Manuel Antonio.

Hier füllt sich der Strand langsam aber sicher. Und wo die Menschen sind, sind in diesem Park auch die Affen…

Eigentlich sollten die Kapuzineräffchen ja fressen, was die Natur so hergibt, wie dieser kleine süsse Fratz da im Bild…

Aber wir werden Zeugen einer Szene, die jeglichen Meisterdieben der Welt Konkurrenz machen kann…

Es geht blitzschnell: Ein ach sooo süsses Äffchen hüpft vom Baum und macht sich am Strand hinter eine Handtasche her.

Er öffnet den Reissverschluss (!) der Tasche und nimmt daraus einen Zippbeutel und verzieht sich unverzüglich damit auf den nächsten Baum. Ein Mann neben mir, welcher die Szene ebenfalls beobachtet hat, ruft noch: „Ha, ein Zippbeutel!“ Aber kein Problem für den kleinen Kerl. Eins, zwei, drei und auch der Zippbeutel ist offen!

So verteilt er mit seinen Kameraden nun Damenbinden durch die Gegend und auf den Tampons beisst er noch etwas rum, bis er ganz sicher ist, dass sie nicht geniessbar sind. 🙂

Die Besitzerin des Beutels findet es zuerst noch ganz witzig, aber als die Affen ihre Sachen ein zweites Mal ins Visier nehmen, packt sie dann doch alles hastig zusammen.

Nun ist langsam Mittagszeit und wir gehen zurück an die Playa Espandilla Sur baden. Hier hat es (momentan?) keine Affen und das Wasser ist herrlich warm. Ich könnte ewig im Wasser bleiben!

Da die meisten Wanderungen hier im Park sowieso entweder gesperrt (aus Regenerations-Gründen) oder zu heiss sind, fällt es uns angesichts dieses schönen Strandes auch nicht schwer einfach hier zu bleiben und zu relaxen.

Ab und zu haben wir Besuch von Iguanas die direkt über den Strand laufen.

Schliesslich kriegt mein Liebster aber Hunger und so nehmen wir etwas wehmütig Abschied von diesem palmengesäumten Strand inmitten von viel Grün, welcher uns an den Film „The Beach“ erinnert. Wir verlassen den Park Manuel Antonio über den Nordausgang an der Playa Espandilla Sur.

Gleich nach dem Ausgang gilt es einen kleinen Flusslauf zu überqueren. Es ist Ebbe und wir können ihn ohne Probleme (er ist momentan rund 70cm tief) zu Fuss durchwaten. Es stehen aber auch Boote mit geschäftstüchtigen Bootsführern bereit.

Gleich darauf machen sie doch noch ein Geschäft mit uns, denn Michael kauft sich für 1000$ eine Kokosnuss. Mmmh lecker…

Wir laufen zurück zum Parking am Eingang des Nationalparks (linkerhand würde die Playa Espandilla Norte mit vielen Sonnenschirmchen liegen) und mein Liebster sieht auf dem Weg noch etliche Souvenir- und T-Shirt-Shops, die er später noch abzuklappern gedenkt. Zuerst bringen wir aber unsere Kameras und Rucksäcke zurück in die Unterkunft.

Dann fahren wir die kurvige Strasse nochmals runter und halten beim Restaurant „El Avion„, welches ganz originell ein ausrangiertes Militärflugzeug als Bar verwendet.

Dort nehme ich einen Salat der leider im Öl schwimmt, aber sonst keine Sauce aufweist und mein Liebster einen extrem teuren Shrimp-Cocktail, dessen Preis auf der Karte mit dem Hinweis „market price“ getarnt war 😉 . Dafür ist die Aussicht von der Terrasse echt super!

Gestärkt fahren wir nun wieder runter zum Nationalpark Manuel Antonio, parken das Auto im Strassengraben und mein Liebster stürzt sich in den T-Shirt-Handel. Schliesslich zahlt er 12$ pro Stück (wahrscheinlich für heimische Verhältnisse immer noch zu viel 😉 . Dann gönnen wir uns noch ein Eis um die Ecke, welches so künstlich schmeckt wie es aussieht. Schliesslich fahren wir zurück zur Unterkunft und hüpfen in den Pool.

Jedoch ist schon bald fertig mit der Ruhe, denn mein Liebster entdeckt im Baum ganz nah beim Pool ein Faultier!!!

Endlich kriege ich mehr von diesem Tier zu sehen, als nur sein breiter Rücken. Es ist sogar ziemlich aktiv, klettert herum und dreht uns sogar seinen Kopf zu.

Trotz Gegenlicht gelingen mir doch ein paar ganz passable Bilder dieses faszinierend gemütlichen Tieres, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Wir können uns fast nicht sattsehen!

Oben im Bild sieht man schön den Abdruck am Rücken, welche wohl das lange Liegen auf den Ästen im Fell hinterlässt. 🙂

Schliesslich gehen wir duschen und setzen uns noch etwas mit unseren Haus-Geckos auf die Terrasse. Auch ein grosser Frosch hüpft plötzlich an uns vorbei, kaum habe ich aber die Kamera geholt, ist er auch schon wieder weg.

Schliesslich knurrt aber der Magen und das erste und einzige Mal in unserem Urlaub fahren wir im Dunkeln Auto. Wir merken schnell: Der holprige Weg zur Villa Kristina ist auch im Dunkeln weniger gefährlich als die kurvige Strasse Richtung Manuel Antonio.

Wir kommen aber sicher beim Restaurant Victorias Gourmet an und ich organisiere kurzerhand mit dem Kellner einen Parkplatz und den zweitletzten Tisch des Hauses direkt an der Strasse, was aber nicht stört. Der Kellner ist sehr freundlich und scherzt mit uns, aber wir müssen dann doch recht lange auf unsere Pizzen warten während im Hintergrund ein Musiker schnulzige Lieder singt. Die Pizzen sind dann leider nicht so der Hammer, wahrscheinlich halt das was sich ein Ami unter einer italienischen Pizza vorstellt.

Nach dem Essen finden wir ohne Probleme den Weg zurück zur Villa Kristina und scheuchen mit unseren Scheinwerfern des Autos noch eine Art Eule auf. Wir sind zu müde um noch irgendetwas zu tun und machen es dem Faultier gleich 🙂 .

Gute Nacht!

Tipps des Tages

  • Den Nationalpark Manuel Antonio möglichst früh am Morgen besuchen und Wochenenden meiden, so hat man am ehesten Chancen auf weniger Touristen.
  • Eine geführte Tour lohnt sich in diesem Park, über den Preis lässt sich allenfalls noch etwas verhandeln. Mit einer kleinen Kamera liessen sich Fotos durch das Fernrohr des Guides machen.
  • Achtung: Die Kapuzineraffen sind tatsächlich unheimlich clever, schnell und diebisch!
  • Die Warnschilder des giftigen Manzanilla-Baums beachten.
  • Im originellen Restaurant „El Avion“ bezahlt man vor allem die grandiose Aussicht. Das Essen ist nicht so toll.
  • Das Restaurant „Victorias Gourmet“ bietet Pizzen Ami-Style und dafür ein lustiger Kellner.
  • Die Villa Kristina ist vor allem wegen ihrer Umgebung und der hübschen Terrasse absolut klasse! Tierbesuch ist fast garantiert! Die Anfahrt könnte vor allem in der Regenzeit ohne 4×4 etwas tricky werden.

Zum Abschluss gibt es nochmal eine Affenparty und ein kurzes Fazit zu unserer Costa Rica Reise!

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