Noch im Dunkeln fahren wir los. Unser Ziel: die Wanderung zum
World’s End auf den Horton Plains
eine Hochebene, welche Nationalpark und Unesco-Weltnaturerbe ist und unter Wissenschaftlern wegen seiner Artenvielfalt als „Super-Biodiversitäts-Hotspot“ bezeichnet wird.
Den Sonnenaufgang inklusive Nebelmeer erleben wir dann vom Auto aus mit, denn unser Fahrer hat es eilig vor allen anderen am Kassenhäuschen zu sein.

Wie auch überall sonst in Sri Lanka ist das System am Eingang zum Park nicht durchdacht. Die vorderen Wagen blockieren die Hinteren, es herrscht ein Chaos. Aber das halt nun mal so und stresst uns schon lange nicht mehr….
Dieser Fakt schon eher: Wir befinden uns auf 2100-2300 Meter über Meer und es ist bitterkalt!

Zum Glück sind wir gerüstet, aber wir wandern im Stechschritt los um warm zu werden.

Wahnsinn, Frost! Wahrscheinlich wird es uns niemand glauben, wenn wir erzählen, dass wir die kälteste Temperatur unserer gesamten Weltreise tatsächlich in Sri Lanka erlebten!

Sobald wir aber im Wald sind und die Sonne an Kraft gewinnt, wird es merklich wärmer.
Wir starten den Rundweg linksherum und gelangen schon bald zum Little World’s End. Die Aussicht ist grandios! Leider für Fotos nicht ideal, da totales Gegenlicht herrscht.

Wir schlängeln uns durchs Gebüsch hoch zum höchsten Punkt, oberhalb der Aussichtsplattform. Gute Schuhe mit Profil sind hier zwingend.

Von hier hat man dann freien Blick auf World’s End, unserem Ziel.

Noch circa eine halbe Stunde dann sind wir da! World’s End – am Ende der Welt…


Von World’s End zurück führt der Weg dann mitten durch die Hochebene Horton Plains, ein ehemaliges Jagdgebiet der Briten.

Wir sehen in der Ferne einen einzelnen Hirsch. Die Landschaft ist speziell, die Temperaturen zum Wandern jetzt sehr angenehm.

Der eher anstrengende Abstecher zu einem Wasserfall hat sich aber nicht sonderlich gelohnt, er führte praktisch kein Wasser.
Beim kleinen Wasserreservoir kommen uns dann immer mehr Leute, insbesondere Einheimische, entgegen.

Durch den gestrigen Vollmond-Feiertag haben sie ein verlängertes Wochenende und anscheinend zieht es alle mit Kind und Kegel in die Natur. Die Rückfahrt mit unzähligen Haarnadelkurven dauert so dann fast doppelt so lange. Jetzt sind wir froh, sind wir so früh gestartet.
Wir können in der Ferne noch den markant aus der Gegend ragenden Adam’s Peak bewundern.

Als Abschluss des Tages sollte dann noch ein Höhepunkt auf dem Programm stehen: die
Zugfahrt von Nuwara Eliya nach Ella.
Ja, es hätte ein Highlight werden können, nur hat unser Guide wegen dem speziellen verlängerten Wochenende der Einheimischen kein Sitzplatz-Ticket mehr erstehen können und wir sind von den rund 2,5 Stunden Zugfahrt mehr als die Hälfte, eingezwängt wie Sardinen, gestanden. Gepäck und Kleinkinder werden beim Ein- und Aussteigen der Einfachheit halber durch die Fenster gereicht☺…und die Erdnussverkäufer zwängen sich lautstark durch die Gänge, obwohl wirklich nirgends mehr Platz ist.
Zum Glück sind alle Fenster und Zugtüren offen, so war es einigermassen erträglich. Von der anscheinend spektakulären Landschaft haben wir aber leider so nicht viel gesehen.

Nach den 3,5 Stunden Wanderung heute Morgen sind wir dann froh, als wir nach rund 2 Stunden endlich absitzen können. Huch, was für ein Erlebnis…
Ziemlich gerädert kommen wir in Ella an und dann stellt sich heraus, dass in unserem Hotel gerade sehr lautstark gebaut wird. Erst als es dunkel wird, geben die Presslufthammer Ruhe und wir können endlich schlafen.